Milliardenbetrug: Indischer Promi-Juwelier in London gefasst

London/Neu-Delhi (APA/dpa) - Der wegen eines milliardenschweren Bankbetrugs international gesuchte indische Star-Juwelier Nirav Modi ist in ...

London/Neu-Delhi (APA/dpa) - Der wegen eines milliardenschweren Bankbetrugs international gesuchte indische Star-Juwelier Nirav Modi ist in London gefasst worden. Die Polizei habe den 48-Jährigen im Auftrag der indischen Behörden in Gewahrsam genommen, teilte Scotland Yard am Mittwoch mit. In Verbindung mit einem Auslieferungsverfahren sollte er im Laufe des Tages einem Gericht vorgeführt werden.

Modi war den Angaben zufolge bereits am Dienstagnachmittag im zentralen Bezirk Holborn festgenommen worden. Laut einem Bericht des „Daily Telegraph“ hatten Reporter der Zeitung den mutmaßlichen Bankbetrüger in einer Luxuswohnung in einem Londoner Wolkenkratzer aufgespürt.

Die indische Bundespolizei CBI hatte Mitte Februar die internationale Polizeiorganisation Interpol um Hilfe gebeten, den prominenten Juwelier sowie dessen Onkel Mehul Choksi ausfindig zu machen und festnehmen zu lassen. Modi und Choksi, Chef der Juwelierkette Gitanjali Group, sollen mithilfe von Mitarbeitern der Punjab National Bank (PNB) illegale Kredite erhalten haben.

Indiens zweitgrößte staatliche Bank hatte in einer Filiale in Mumbai nicht autorisierte Überweisungen im Wert von umgerechnet 1,43 Milliarden Euro entdeckt. Das Geld war über andere Banken ins Ausland geflossen.

Modis nach ihm benannte Marke für Luxus-Diamantenschmuck wurde in Indien von Bollywood-Superstar Priyanka Chopra beworben. Prominente Hollywood-Schauspielerinnen wie Kate Winslet und Amy Adams haben Berichten zufolge bei Preisverleihungen den Schmuck getragen.

Nirav Modi ist mit dem indischen Premierminister Narendra Modi weder verwandt noch verschwägert.