Slowakei: Wahlfavoritin Caputova verzichtete auf Parteileitung

Bratislava (APA) - Die Favoritin für die Stichwahl der Präsidentenwahlen in der Slowakei, Zuzana Caputova, hat auf ihren Posten als Vizechef...

Bratislava (APA) - Die Favoritin für die Stichwahl der Präsidentenwahlen in der Slowakei, Zuzana Caputova, hat auf ihren Posten als Vizechefin der neugegründeten Partei Progressive Slowakei verzichtet. Ihre Entscheidung teilte sie am Mittwoch der Parteileitung schriftlich mit, wie die slowakische Nachrichtenagentur TASR berichtete.

Die Parteimitgliedschaft wolle die liberale Juristin, die am vergangenen Samstag mit markantem Vorsprung den ersten Durchgang der Präsidentenwahlen gewonnen hatte, vorerst noch behalten und werde diese erst nach einem eventuellen Sieg bei der bevorstehenden Stichwahl abgeben, hieß es.

Caputova hatte bereits in ersten Nach-Wahl-Diskussionen am Sonntag angekündigt, sie werde noch vor dem zweiten Wahldurchgang auf ihren Posten in der Parteileitung der PS verzichten. Die liberale Progressive Slowakei wurde erst 2017 gegründet und steht derzeit noch außerhalb des Parlaments, Beobachter sagen ihr aber durchaus gute Zukunftsaussichten voraus. Caputova war Mitbegründerin der Partei, beim ersten Parteikongress wurde sie 2018 zur Vizevorsitzenden gewählt.

Die Progressive Slowakei steht voll hinter der Präsidentschaftskandidatur der Anwältin. Sie hatte beim Start geholfen, ihr „Beitrag war unersetzbar“, erklärte Parteisprecher Lubomir Ondrejkovic gegenüber dem Nachrichtenserver Topky.sk. Die PS wolle die Kandidatin auch im zweiten Durchgang unterstützen, damit sie definitiv zur Präsidentin gewählt wird.

In der ersten Wahlrunde hatte die favorisierte 45-jährige Liberale 40,57 Prozent der Wählerstimmen erhalten und damit den Zweitplatzierten EU-Kommissar Maros Sefcovic, der von der stärksten Regierungspartei Smer (Richtung) von Ex-Premier Robert Fico nominiert wurde, haushoch geschlagen. Er kam auf lediglich 18,66 Prozent. Die zwei Stimmenstärksten des ersten Wahldurchgangs werden sich am 30. März in der Stichwahl gegenüberstellen, Caputova gilt auch für diese als Favoritin.