Banken

Brexit: Flüchtige Geldhäuser schlüpfen bei EZB-Aufsicht unter

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main.
© Reuters

Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet, dass Sieben signifikante Institute und rund 17 weniger große Banken unter die Aufsicht der EZB kommen wollen.

Brüssel, London/Frankfurt – Die EZB-Bankenaufsicht bekommt wegen des Brexit Zulauf von mehreren großen Banken. „Wir erwarten, dass am Anfang sieben signifikante Institute unter die EZB-Aufsicht kommen, von denen wir bereits drei überwachen“, sagte EZB-Bankenaufseher Ignazio Angeloni in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview der Agentur Bloomberg. Dazu kämen auch etwa 17 neue weniger große Institute.

Mit den sieben großen Geldhäusern würden rund 1200 Milliarden Euro an Vermögenswerten unter die Aufsicht der EZB kommen. Zu einem späteren Zeitpunkt fielen dann auch große Investmentbanken unter die Kontrolle der Europäischen Zentralbank (EZB).

Nach Brexit Banklizenzen notwendig

Bisher können in Großbritannien ansässige Geldhäuser dank des sogenannten EU-Passes auch in allen anderen EU-Ländern ihre Bankgeschäfte betreiben. Diesen Weg nutzen schon viele internationale Banken. Doch nach dem Brexit ist das nicht mehr möglich. Dafür benötigen die Institute dann eine Banklizenz in einem der verbleibenden 27 EU-Länder. Daher haben manche Geldhäuser in den vergangenen Monaten ihre Geschäfte in der EU ausgebaut oder Banklizenzen beantragt.

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht der großen Finanzinstitute in der Euro-Zone zuständig. Aktuell überwacht sie 117 Geldhäuser, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank in Deutschland oder Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) in Österreich. (APA, Reuters)