Anschlag auf „Friedenszug“ in Indien: Tatverdächtige freigesprochen
Neu-Delhi (APA/dpa) - Zwölf Jahre nach einem verheerenden Anschlag auf den „Friedenszug“ zwischen Indien und Pakistan sind in Indien alle vi...
Neu-Delhi (APA/dpa) - Zwölf Jahre nach einem verheerenden Anschlag auf den „Friedenszug“ zwischen Indien und Pakistan sind in Indien alle vier Angeklagten freigesprochen worden. Dazu zählte der radikale Hindu-Priester Swami Aseemanand von der hindu-nationalistischen Gruppe RSS, die der Regierungspartei BJP von Premierminister Narendra Modi nahe steht.
Bei dem Brandbomben-Anschlag auf den Samjhauta-Express waren im Februar 2007 in Nordindien 68 Menschen getötet worden, die meisten davon Pakistaner. Der Zug fährt zweimal pro Woche zwischen der indischen Hauptstadt Neu Delhi und Lahore in Pakistan und ist eine von wenigen Möglichkeiten, zwischen den benachbarten Atommächten zu reisen. Die Zugstrecke war im Jahr 1976 im Zuge eines Friedensprozesses eröffnet worden, dem nach Ansicht beider Regierungen der Anschlag galt.
Ein Sondergericht im nordindischen Panchkula sprach die vier Angeklagten am Mittwoch aus Mangel an Beweisen frei, wie ein Anwalt der Anti-Terror-Ermittlungsbehörde NIA, RK Handa, mitteilte. Der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags war im Dezember 2007 unter ungeklärten Umständen erschossen worden. Drei weitere Tatverdächtige wurden nie gefasst. Aseemanand war zuvor wegen zwei weiterer Anschläge im Jahr 2007 auf Muslime in Indien angeklagt und freigesprochen worden.
Indien wirft Pakistan vor, nicht genug gegen Terrorgruppen auf seinem Gebiet zu tun, die Anschläge in Indien verüben. Pakistan lehnt dies ab und verweist im Gegenzug auf die unaufgeklärten Anschläge auf Muslime in Indien.
Die Spannungen zwischen den verfeindeten Ländern hatten sich zuletzt nach einem Anschlag am 14. Februar im indischen Teil Kaschmirs mit 40 toten indischen Sicherheitskräften zugespitzt. Eine pakistanische Terrorgruppe bekannte sich dazu. Als Pakistan einen festgesetzten indischen Piloten am 1. März freiließ, beruhigte sich die Lage wieder etwas.