Nicaraguas Regierung kündigt Freilassung politischer Gefangener an
Managua (APA/dpa) - Nicaraguas Regierung hat sich nach Angaben des Sondergesandten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verpflichte...
Managua (APA/dpa) - Nicaraguas Regierung hat sich nach Angaben des Sondergesandten der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) verpflichtet, alle politischen Inhaftierten aus den Gefängnissen zu entlassen. Die Regierung habe maximal 90 Tage Zeit, um die Menschen freizulassen, sagte OAS-Gesandter Luis Angel Rosadilla am Mittwoch nach einem Bericht der Zeitung „La Prensa“.
Außerdem sollten die Regierung und die zivile Opposition an den Verhandlungstisch zurückkehren, um einen friedlichen Ausgang aus der politischen Krise in dem mittelamerikanischen Land zu finden, wie Rosadilla erklärte.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Komitee pro Freilassung politischer Gefangener Nicaragua“ (CPLPP) sind noch rund 800 Menschen unrechtmäßig in Haft. Der autoritäre Präsident Daniel Ortega hatte unter anderem Teilnehmer an Protesten gegen die Regierung willkürlich festnehmen lassen. Bereits Anfang und Mitte März waren insgesamt rund 150 Gefangene aus Gefängnissen entlassen worden. Es war geplant, dass durch einen Friedensdialog bis Ende des Monats eine Lösung für den gut ein Jahr alten Konflikt gefunden wird.
Im April vergangenen Jahres begannen wegen einer geplanten Sozialreform Proteste, die letztendlich von der Polizei und regierungsnahen Schlägertrupps niedergeschlagen wurden. Seither sind nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mindestens 500 Menschen getötet worden.