Touristiker sagen Saison Adieu: „Ostern ist es einfach zu spät“
Viele Touristiker im Bezirk haben mittlerweile genug von der Wintersaison. Bis Ostern halten nicht mehr alle durch, sie sperren mit 31. März zu. Es lohne sich teils nicht mehr.
Von Eva-Maria Fankhauser
Schwaz –Es ist genug – das denken sich derzeit wohl einige Touristiker im Bezirk. Die Wintersaison will gefühlt kein Ende nehmen. Ostern liegt noch in weiter Ferne. Im Tal sprießen Frühlingsblüher und oben am Berg liegen noch etliche Meter Schnee. „Wir haben geschlossen“, heißt es daher in manchen Regionen schon mit Ende März.
Vor allem in der Achenseeregion endet für viele Touristiker die Wintersaison nächste Woche. „Ostern ist einfach zu spät. Viele Betriebe können es sich nicht leisten, noch drei Wochen offen zu haben. Es wird zu ruhig“, sagt WK-Obfrau Martina Entner. Sie hat ihren Betrieb schon zugesperrt – wegen Umbauarbeiten. Viele andere Hoteliers würden kommende Woche folgen. „Das ist einfach eine Kostenfrage. Es muss sich schon rechnen, für die drei Wochen das ganze Personal da zu haben“, sagt Entner. Das ist laut dem Fügener TVB-Obmann Ernst Erlebach in der Ersten Ferienregion im Zillertal ähnlich. „Jeder handhabt das anders. Die einen lassen auf, andere sperren zu und manche öffnen nur über Ostern nochmal“, sagt er. Auch der viele Schnee helfe am Achensee nicht bei einer so langen Wintersaison, meint Entner. Viele Urlaubsgäste würden jetzt schon lieber in den Süden reisen als zum Skifahren. „Und für mittelgelegene Skigebiete ist es jetzt sowieso schwierig“, sagt Entner. Der schneereiche Winter lockt laut Zillertal-Tourismus-Chefin Beate Kassner derzeit noch viele Urlauber an. Ab Ende März liege die Buchungslage aber etwas unter den Erwartungen. „Auf Ostern wünschen wir uns schon noch ein paar Gäste“, sagt sie.
Rund um den Achensee kann nur noch bis 31. März Ski gefahren werden. Dann sperren die Lifte dort zu. Auch in Schwaz ist an diesem Datum am Kellerjoch Schluss.
Im Zillertal sieht es anders aus. Da sind die Lifte von Hochfügen über Kaltenbach bis nach Zell-Gerlos sowie am Penken, Ahorn und Finkenberg durchgehend bis Ostern geöffnet. Einige der Skigebiete locken bis dahin mit verschiedenen Veranstaltungen – vom Skitag in Lederhose und Dirndl, Early-Morning-Skifahren mit schmackhaftem Frühstück bis hin zum traditionellen Seilrennen wird noch viel geboten bis Ostern. Nur einen Ausreißer gibt es: Die Spieljochbahn sperrt am 31. März zu. Neuerliche Bauarbeiten seien nicht der Grund. „Das ist so geplant, damit wir mit der Revision beginnen können, um wieder für eine lange Sommersaison aufsperren zu können“, sagt Bahnchef Heinz Schultz. Die Genehmigungsverfahren für die Verbindungsgondel nach Kaltenbach laufen übrigens auf Hochtouren. „Das dauert sicherlich aber noch bis Anfang nächsten Jahres“, sagt Schultz. Erst dann könne ein Datum für den Baubeginn bekannt gegeben werden.