Kitzbühel scheiterte mit Kandidatur für Interski
Im Wettrennen gegen Finnland hat Österreich den Kürzeren gezogen. Der nächste Kongress findet nicht in Tirol, sondern in Levi statt.
Von Harald Angerer
Pamporovo, Kitzbühel –Der Weg war umsonst. Österreich muss sich im Rennen um den nächsten Interski-Kongress im Jahr 2023 Finnland geschlagen geben. Kitzbühel war als Kandidat für die „Olympischen Spiele des Skischulwesens“, wie der Kongress auch bezeichnet wird, gegen Levi ins Rennen gegangen. Die Entscheidung fiel gestern Abend beim aktuellen Kongress in Pamporovo in Bulgarien. Das Ergebnis ist mit 22 Stimmen für Levi und 13 für Kitzbühel überaus deutlich ausgefallen.
„Es ist sehr schade, dass wir nicht überzeugen konnten“, gibt sich Kitzbühel-Tourismus-Präsidentin Signe Reisch in einer ersten Stellungnahme gegenüber der Tiroler Tageszeitung enttäuscht. In dasselbe Horn stößt auch Sepp Redl, Präsident von Interski Austria: „Es tut mir wahnsinnig leid, dass Kitzbühel den Zuschlag nicht bekommen hat. Die Bewerbung der Tiroler war perfekt und ich bin ihnen für die Mühe und das Herzblut sehr dankbar.“ Aus seiner Sicht hätten zwei Aspekte für Levi den Ausschlag gegeben: „Erstens war es ihre dritte Bewerbung und zweitens war es wohl auch eine Interski-politische Entscheidung. Es wurde vermutlich befürchtet, dass mit dem Zuschlag für Kitzbühel und der absehbaren hochprofessionellen Umsetzung potenzielle Bewerber für kommende Interski-Kongresse abgeschreckt werden.“
Kitzbühel hatte sich die ganze Woche in Pamporovo von seiner besten Seite gezeigt. Eine Abordnung mit über 30 Personen war vor Ort, um die Werbetrommel für Kitzbühel und damit die österreichische Kandidatur zu rühren. Allen voran natürlich Reisch selbst.
Begleitet wurde der Tourismusverband von den Partnern, der Bergbahn Kitzbühel mit Vorstand Josef Burger, der Stadt Kitzbühel mit Vizebürgermeister Gerhard Eilenberger, dem Generalsekretär des Kitzbüheler Ski Club, Jan Überall, dem Land Tirol mit dem Vorstand der Abteilung Sport, Reinhard Eberl, und der Tirol Werbung mit Florian Phleps. Sogar der aktuelle Streif-Rekordhalter Fritz Strobl war mit an Bord.
Unter anderem haben die Kitzbüheler mit einem eigenen „Kitzbühel Haus“ am Fuße des Demohangs geworben, Tiroler Musik und Köstlichkeiten inklusive. Höhepunkt war aber sicher die Präsentation der Bewerbung am Dienstagabend mit anschließendem Kitzbühel-Abend im Kongresszentrum. Dabei zeigte sich Kitzbühel von seiner höchst professionellen Seite. In 20 Minuten wurden die Vorzüge unterstrichen und zeigte man große Einigkeit. Mit dabei war selbst die österreichische Botschafterin in Bulgarien, Andrea Wicke.
Levi zeigte sich hingegen in der Präsentation typisch finnisch, unaufgeregt und bescheiden. Es wirkte fast wie ein Match David gegen Goliath, das auch diesmal wieder David für sich entscheiden konnte.
Eine Bewerbung für den folgenden Kongress kommt für Reisch nicht infrage. „Der findet erst 2027 statt, dass müssen wenn dann andere entscheiden“, sagt die TVB-Präsidentin. Für sie ist aber klar, dass man viel gelernt habe in den vergangenen Monaten. Zu den Kosten für die Bewerbung will Reisch noch keine Zahlen nennen. „Das müssen wir jetzt abrechnen, aber es ist auf alle Fälle budgetiert“, betont Reisch.