Prozess in Türkei gegen Menschenrechtler Steudtner vertagt
Istanbul/Berlin/Ankara (APA/dpa) - Im Prozess gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner wegen Terrorvorwürfen in der Türkei hat d...
Istanbul/Berlin/Ankara (APA/dpa) - Im Prozess gegen den deutschen Menschenrechtler Peter Steudtner wegen Terrorvorwürfen in der Türkei hat das Gericht in einer kurzen Verhandlung einen weiteren Termin für den 16. Juli angesetzt. Zur Begründung sagte der Richter am Donnerstag, es müssten noch Materialien ausgewertet werden.
Es war die siebente Verhandlung im international aufmerksam beobachteten Prozess, in dem elf Menschenrechtler angeklagt sind. Unter ihnen ist der Ehrenvorsitzende der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Taner Kilic. Steudtner hatte 2017 mehr als 100 Tage in türkischer Untersuchungshaft verbracht, bevor er ausreisen durfte. Sein Fall und der des ein Jahr lang inhaftierten „Welt“-Reporters Deniz Yücel hatten die türkisch-deutschen Beziehungen schwer belastet.
Im Gerichtssaal in Istanbul saßen Beobachter des deutschen Generalkonsulats, US-amerikanische sowie britische Diplomaten und vier internationale Repräsentanten von Amnesty International. Am Donnerstagvormittag stand außerdem der Beginn des Prozesses gegen einen Mitarbeiter der deutschen Friedrich-Naumann-Stiftung in Istanbul an. Die Staatsanwaltschaft wirft Aret D. Präsidentenbeleidigung vor. Auch dieser Prozess wurde vertagt.