Sozialversicherung - Pharmaindustrie: „Kein Grund für Schwarzmalerei“
Wien (APA) - Die Pharmaindustrie sieht „keinen Grund für Schwarzmalerei“ bei den Sozialversicherungs-Ausgaben und den Medikamentenkosten. Ha...
Wien (APA) - Die Pharmaindustrie sieht „keinen Grund für Schwarzmalerei“ bei den Sozialversicherungs-Ausgaben und den Medikamentenkosten. Hauptverbandschef Alexander Biach hatte zuvor einen Vertrag mit der Industrie über die Vergütung von Medikamenten angekündigt. Der Industrieverband FOPI weist seine Aussagen als irreführend zurück und warnt vor weiteren Belastungen der Pharmaindustrie.
Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) sieht die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten auch ohne expliziten Vertrag gesichert. „Die Arzneimittel werden auf Basis des Erstattungskodex oder mittels Einzelfallprüfung erstattet“, so FOPI-Präsident Ingo Raimon. Außerdem seien die Ausgaben für Medikamente 2018 nur um drei Prozent gewachsen - markant schwächer als die Beitragseinnahmen (4,3 Prozent).
Auch sonst hätten die Krankenversicherungen keinen Grund für Schwarzmalerei, denn seit 2009 habe es Überschüsse von mehr als 1,6 Mrd. Euro gegeben. Dazu hätten auch die 400 Mio. Euro schweren Rückzahlungen sowie Rabatte (50 Mio. Euro) der Pharmawirtschaft beigetragen. „Vor diesem Hintergrund erkennen wir keine Notwendigkeit für weitere Belastungen der Pharmaindustrie als wichtigem Innovationstreiber und Standortfaktor dieses Landes“, so Raimon.
Biach hatte zuvor beklagt, dass der Hauptverband derzeit keinen Vertrag mit der Pharmaindustrie zur Vergütung von Medikamenten habe und einen solchen bis zum Inkrafttreten der neuen Sozialversicherungs-Strukturen mit Jahresende angekündigt. Das Hauptproblem seien rasant steigende Kosten für Spitzenmedikamente, denn ein Drittel der Ausgaben entfalle auf nur 0,56 Prozent der Medikamente. Hier sei eine Einschleifregelung nötig, damit auch in Zukunft die innovativen Produkte allen zur Verfügung gestellt werden können, so Biach.