Bezirk Reutte

Alpenthermenresort Reutte: Mandatare begrüßen Hotelprojekt

Das neue Hotelprojekt, das oberhalb der Reuttener Alpentherme situiert wäre.
© Walch&Partner

Im Reuttener Gemeinderat wurde Donnerstagabend ein einstimmiger Grundsatzbeschluss gefasst, einem Projekt Alpenthermenresort Reutte oberhalb der Therme am Sintenbichl nichts in den Weg legen zu wollen.

Von Helmut Mittermayr

Reutte –Derart viele Zuhörer hat eine Gemeinderatssitzung in Reutte schon lange nicht mehr gesehen. Der Tagesordnungspunkt 2 – Präsentation des Projektes Alpenthermenresort Reutte – dürfte die Kiebitze Donnerstagabend in den ersten Stock der Bezirkshauptmannschaft geführt haben. BOE-Bau­management-Tirol-Geschäftsführer Andreas Heidegger und die beiden Chefs von Architektur Walch & Partne­r, Thomas Strele und Alexander Wasl­e, warben dann bei der Präsentation des großen Projektes um das Wohlwollen der Gemeinderäte. Sie sollten es schlussendlich in Form eines einstimmigen Grund- satzbeschlusses bekommen.

Am Sintenbichl soll – wie berichtet – direkt über der Alpentherme Ehrenberg ein Hotel mit 100 Zimmern und Suiten entstehen. Bürgermeister Alois Oberer erklärte, dass das „sehr interessante“ Projekt auch schon den Bauausschuss einstimmig passiert habe. „Wir wissen alle, dass in Reutte Betten fehlen.“ Vielleicht sei das Vorhaben schneller fertig als ein anderes, für das der Baubescheid schon vorliegt, spielte er auf sich seit Jahren hinziehende Pläne im Linztextil-Areal am Lech an. Die bisherige Herangehensweise beim neuen Thermenresort sei jedenfalls seriös. Oberer: „Ich empfehle die Unterstützung.“ Die Gemeinde Reutte hat im Gegensatz zur Alpentherme, die ihr gehört, nichts mit dem Projekt zu tun, aber bei Widmung und Bebauung große Einflussmöglichkeiten.

Und genau dies versuchte BOE-GF Andreas Heidegger auszuloten, wie er zu Beginn der Sitzung erklärte. Man hab­e bereits einige Vorleistungen erbracht, etwa sich mit den Grundeigentümern einigen können oder mit dem Reuttener Architekturbüro Walch & Partner die Planung vorangetrieben. Auch ein künftiger Hotelbetreiber wäre mit Vivamar (GMF), jenem Unternehmen, das erfolgreich die Therme führt, mit im Boot. Vorstellungen des möglichen Betreibers und künftigen Pächters seien bereits in die Planung eingeflossen. In Österreich werden von GMF inzwischen drei Hotels betrieben, hieß es in der Sitzung. Nun stünden laut Heideger aber intensive und teure Projektentwicklungsschritte bevor. Unter anderem müsse die technische und wirtschaftliche Realisierung etwa angesichts des Gipskarstuntergrundes geprüft werden. Die Zusicherung der Mandatare dem Projekt prinzipiell nicht im Weg stehen zu wollen, sei daher essentiell.

Architekt Alexander Wasle schilderte dann Details von einem Bademantelverbindungsgang des acht Meter höher liegenden, abgetreppten Hotels Richtung Therme über großzügige Parkflächen und Tiefgaragen, Massage- und Beautyoptionen bis hin zu einer möglichen Nutzung großer Seminarräume durch Industriebetriebe.

Vizebürgermeister Klaus Schimana gefiel besonders, dass der Betreiber der Alpentherme dann auch für das Hotel verantwortlich wäre: „Daher würde es auch keine Nutzungskonflikte geben, die sonst zu erwarten wären.“

Auf Anfrage der Tiroler Tageszeitung stellte Marktchef Luis Oberer klar, dass die Gemeinde Reutte in keinster Weise als Sicherheit hinter dem Projekt stehe. Also nicht wie bei der Alpentherme Ehrenberg allfällige Abgänge aus dem laufenden Betrieb auffangen würde. Das betriebswirtschaftliche Risiko liege allein beim Hotelbetreiber, erklärt der Bürgermeister.

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