Landespolitik

Sölden legt zum KW Gurgl drei positive Gutachten vor

Die Gurgler Ache mit einem Einzugsgebiet von rund 100 km² weist einen begehrten Wasserschatz auf. Sölden will ihn für ein eigenes Kraftwerk nutzen, die Tiwag möchte das Wasser ins Kaunertal pumpen.
© TT-Archiv

BM Ernst Schöpf fordert nun eine baldige Entscheidung der Behörde ein. Und ein negativer Spruch würde bekämpft werden.

Von Alexander Paschinger

Sölden, Innsbruck –Mit gleich drei „positiven Gutachten“ zum geplanten Kraftwerk Gurgl können nun die Gemeinde und der Wasserverband Sölden aufwarten. Seit über zehn Jahren bemühen sich die Ötztaler um dieses Kraftwerk – doch auch die Tiwag hat mit dem geplanten Ausbau der Kraftwerksgruppe Kaunertal großes Interesse an diesem Wasser. Mit der Einbringung ergänzender Gutachten zu den Bereichen Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft und Gewässerökologie werde nun der nächste wichtige Schritt im Bewilligungsverfahren für das Kraftwerk Gurgler Ache gesetzt, heißt es in einer Aussendung der Sölder Rechtsanwälte.

Das energiewirtschaftliche Gutachten attestiere dem Projekt die höchstmögliche Punktezahl bei „Ausbaugrad“ und „Überschreitungsdauer“, es würde einen „essentiellen Beitrag zur Stromautonomie im Ötztal“ leisten und decke den jährlichen Bedarf von 15.000 Haushalten. Wasserwirtschaftlich könnte das KW Gurgler Ache einen „äußerst hohen“ Nutzungsgrad von 68 Prozent erreichen und gewässerökologisch sei von „keiner Zustandsverschlechterung“ am „Oberflächenwasserkörper“ auszugehen.

„Die Entscheidungsfrist ist eigentlich bereits seit mehreren Jahren abgelaufen“, wird der Sölder Bürgermeister Ernst Schöpf zitiert. „Mit der Einbringung der Gutachten hat die Behörde jetzt aber jedenfalls nur mehr sechs Monate Zeit, unseren Anträgen zu folgen.“ Falls Landeshauptmann Günther Platter als zuständige Behörde „sich weiterhin wegen der Doppelrolle als Eigentümervertreter der Tiwag-Tiroler Wasserkraft AG weigert, zu entscheiden, werden wir gegen die Säumnis vorgehen bzw. jede negative Entscheidung bekämpfen. Unser Wasser muss in unserem Tal bleiben.“

Damit gehe Schöpf „mit mir und den Agrargemeinschaften jedenfalls konform“, meint VBM Reinhard Scheiber zur TT, „wir wollen, dass endlich eine Entscheidung fällt“. 100.000 Euro, hieß es zuletzt im Gemeinderat, wurden bislang für Vorarbeiten, Gutachten und Anwaltskosten ausgegeben.

Der für Energie zuständige LHStv. Josef Geisler schüttelt über „angeblich abgelaufene Fristen“ den Kopf: „Die Behörde kann erst entscheiden, wenn alle Gutachten vollständig eingereicht sind.“ Nun werde geprüft, ob das Kraftwerk bewilligungsfähig ist. Geisler betont auch, dass der Wasserrahmenplan Tiroler Oberland übergeordnet sei. Sollten die Unterlagen komplett sein, „wird es wohl keine sechs Monate dauern“.

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