Arbeitsmarkt

Umfrage: Unzufriedenheit mit Chefs Hauptgrund für Fluktuation

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Dass Mitarbeiter häufig das Unternehmen wechseln, liegt laut einer Umfrage meist an schlechter Führung. Die durchschnittlichen Fluktuationskosten pro Stelle liegen bei rund 14.900 Euro.

Wien – Österreichs Unternehmen kämpfen zunehmend mit einer hohen ungewollten Mitarbeiterfluktuation. Hauptgrund dafür ist laut einer Deloitte-Umfrage die schlechte Führung. Häufigster Austrittsgrund ist die Unzufriedenheit mit den Chefs. Die hohe ungewollte Fluktuation komme die Betriebe vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels teuer zu stehen.

Die durchschnittlichen Fluktuationskosten lägen bei 14.900 Euro pro Stelle, teilte Deloitte am Freitag mit.

Häufigster Austrittsgrund ist die Unzufriedenheit mit der Führung mit 19 Prozent, gefolgt vom Thema Gehalt (18 Prozent). Auch mangelnde Aufstiegsmöglichkeiten (17 Prozent) seien ein großer Unzufriedenheitsfaktor. 13 Prozent sähen hohe Fluktuationsbewegungen in fehlenden positiven Mitarbeiter-Erlebnissen begründet.

Gehaltserhöhung nur kurzfristiger Motivationsschub

„Unerwünschte Fluktuation lässt sich nicht durch eine bloße Gehaltserhöhung aus der Welt schaffen. Ein überdurchschnittliches Gehalt sorgt nur kurzfristig für einen Motivationsschub. Um das Problem langfristig zu lösen, muss man sich aber kritisch mit der Qualität der Führungsarbeit und deren Weiterentwicklung auseinandersetzen“, so Florian Brence, Senior Manager bei Deloitte Österreich.

Die Gesamtfluktuation sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, vor allem Schlüsselpositionen seien stark betroffen. „Unternehmen sind gefordert, aktiv gegenzusteuern, denn der Verlust von qualifizierten Schlüsselkräften wirkt sich langfristig negativ auf den wirtschaftlichen Erfolg aus.“

Unternehmen wissen zu wenig über betroffene Bereiche

Über die von Fluktuation betroffenen Bereiche würden die Unternehmen zu wenig wissen. „57 Prozent der befragten Führungskräfte konnten keine Aussage zu den von Fluktuation betroffenen Berufsgruppen machen. Dadurch verfehlen gute Ansätze oft ihr Ziel und gehen an den Bedürfnissen der Mitarbeiter vorbei“, so Brence.

Investitionen in strategische Maßnahmen gegen ungewollte Fluktuation zahlten sich aus, so Deloitte. Laut Umfrage investieren 17 Prozent in Führungskräfteentwicklung. Weiterbildungsmöglichkeiten werden von 18 Prozent gefördert. 9 Prozent der befragten Unternehmen treffen keine Maßnahmen. Die überwiegende Mehrheit bewege sich in einem Graubereich. Österreichweit wurden 110 Führungskräfte befragt. (APA)