Kinderstation: Krankenhaus St. Johann gegen Schließungspläne
Zu den im Zuge des neuen Regionalen Strukturplans Gesundheit 2025 des Landes aufkommenden Diskussionen um die Schließung der Kinderstation a...
Zu den im Zuge des neuen Regionalen Strukturplans Gesundheit 2025 des Landes aufkommenden Diskussionen um die Schließung der Kinderstation am Bezirkskrankenhaus (BKH) St. Johann bezieht jetzt Paul Sieberer, Obmann des Gemeindeverbandes BKH St. Johann, klar Position. Von einer Schließung könne derzeit keine Rede sein. „Wir werden in den Gesprächen mit dem Land unseren Standpunkt darlegen und sind überzeugt, dass wir gute Argumente haben, um unsere Kinderabteilung in St. Johann auch langfristig absichern zu können", sagt Sieberer. Es sei nicht zu verstehen, dass ausgerechnet bei einem medizinisch und wirtschaftlich so gut geführten Krankenhaus der Rotstift angesetzt werden soll. Sieberer verweist auf die derzeit schwache kinderärztliche Versorgung im Bezirk und die gute Auslastung der Abteilung, die zudem auch als Ausbildungsabteilung für Kinderärzte einen guten Ruf genießt.
Auch Standortargumente führt Sieberer ins Treffen: Es gehe gerade bei einer Kinderabteilung auch um eine gute und schnelle Erreichbarkeit, etwa bei Notfällen. Zudem bedeute die regionale Nähe der Einrichtung eine große Erleichterung bei Besuchen. Angenehm für die Eltern und Familien — aber vor allem ein wesentlicher Faktor für eine gute Genesung der kleinen Patienten. Zudem sei das BKH mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos zu erreichen.
Mit deutlichen Worten bezieht auch der Ärztliche Direktor des BKH, Prim. Norbert Kaiser, Stellung für die Kinderabteilung: „Handlungsbedarf ist in keiner Weise gegeben, da die Abteilung sowohl fachlich als auch wirtschaftlich sehr erfolgreich geführt ist und beste Arbeit für die Versorgung der jungen Patienten in der Region leistet. Aber man muss sich schon die Frage stellen, wohin sich eine Gesellschaft entwickelt, die in erster Linie an ihren Kindern sparen möchte." Nicht zuletzt würde eine Schließung der Abteilung auch die adäquate Versorgung der Geburtenstation mit jährlich rund 700 Geburten treffen — damit würde dem Krankenhaus auf lange Sicht die Existenzgrundlage entzogen. (TT)