Für lustige YouTube-Videos: Frau misshandelte ihre Adoptivkinder
Eine Frau in den USA lässt ihre sieben Adoptivkinder in Videos auf ihrem YouTube-Kanal ulkige Abenteuer erleben. Was die Zuschauer nicht wissen: Die Kinder machen das nicht freiwillig. Hinter der Kamera erleben die sie die Hölle.
Maricopa – Weil sie ihre Adoptivkinder hinter der Kamera misshandelt haben soll, ist die Betreiberin eines populären YouTube-Kanals in den USA festgenommen worden. Wie die Polizei nun mitteilte, wurde die 48-Jährige vergangene Woche in Maricopa im US-Bundesstaat Arizona in Gewahrsam genommen. Sie steht unter dem Verdacht, ihre sieben Adoptivkinder mit Pfefferspray traktiert, in Schränke eingesperrt und ihnen tagelang Nahrung verweigert zu haben.
Die Beschuldigte betrieb auf YouTube den Kanal „Fantastic Adventures“. Die Videos, in denen ihre Adoptivkinder spielten, mit Spielzeugwaffen hantierten oder als Superhelden verkleidet waren, wurden millionenfach angeklickt. YouTube sperrte den Kanal am Mittwoch.
Leibliche Tochter erstattete Anzeige
Gegen die 48-Jährige wurde unter anderem wegen Kindesmissbrauchs und Freiheitsberaubung Anklage erhoben. Die sieben Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren sagten den Ermittlern, sie seien zu den Aufnahmen gezwungen worden. Ihre Adoptivmutter habe sie aus der Schule genommen, um die Videos zu drehen. Wenn sie ihren Text nicht wussten oder die Anordnungen nicht befolgten, wurden sie nach eigener Aussage bestraft. Zu den Strafmaßnahmen gehörten demnach auch das Eintauchen in eiskaltes Wasser und Schläge mit dem Gürtel.
Es war die 19-jährige leibliche Tochter der Frau, die schließlich Anzeige erstattete. Die beiden leiblichen Söhne wurden mit der Mutter zusammen festgenommen, weil sie den Missbrauch nicht gemeldet hatten. Sie sind inzwischen wieder auf freien Fuß. (AFP)