Chinesen klonten Polizeihund, um Kosten und Zeit zu sparen
Klonen statt ausbilden: Die Polizeiarbeit steckt Hund Kunxun in den Genen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Er ist ein fast hundertprozentiger Klon seiner Mutter. Mit der ungewöhnlichen Maßnahme erhoffen sich die Verantwortlichen, Zeit und Kosten bei dem ansonsten aufwendigen Training zu sparen.
Chinesischen Wissenschaftern ist es gelungen, einen äußerst effektiven Polizeihund zu klonen. Die Forscher nutzten die DNA einer siebenjährigen Hündin namens Huahuangma, die als „Sherlock Holmes unter den Polizeihunden“ gilt. Wie Sky News berichtet, soll der Wolfshund bereits mehrere Preise für die Lösung von Kriminalfällen bekommen haben.
Die nun „erschaffene“, drei Monate alte Hündin wurde Kunxun getauft. Sie soll sich bereits nicht vor der Dunkelheit oder unbekannten Orten fürchten, Menschen gegenüber aufgeschlossen sein und habe bereits einen sehr guten Geruchssinn entwickelt, der ihr dabei helfe, verstecktes Futter schnell zu finden.
Polizeihunde in Serie produzieren
Kunxun hat mit dem Grundtraining an der Kunming Polizeihundestation in der südlichen Provinz Yunnan begonnen. Nach sechs Monaten soll sie mit dem erweiterten Training beginnen und etwa lernen, Drogen aufzuspüren und Menschenmassen zu kontrollieren. Kunxun ist der erste geklonte Polizeihund in China.
Erschaffen haben ihn Forscher der Sinogene Biotechnology Company, Sitz in Peking, und der Yunnan Agricultural University. Dies mit Unterstützung des Ministeriums für Öffentliche Sicherheit der Volksrepublik. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die staatlichen chinesischen Zeitungen Global Times und China Daily. Sinogene möchte in Zukunft Polizeihunde in Serie produzieren, um die Trainingszeit für die Tiere zu reduzieren, wie Zhao Jianping der Global Times sagte. Jianping ist stellvertretender Geschäftsführer bei dem Unternehmen. Die Kosten für das Klonen seien allerdings eine Hürde.
Fünf Jahre und 65.580 Euro
Die Ausbildung von Kunxun wird drei bis fünf Monate dauern. Mit ungefähr zehn Monaten soll er dann in die Pfotenstapfen der berühmten Mutter treten. Etwa 35 Prozent aller Polizeihundanwärter schaffen es nicht so weit, den Dienst anzutreten, wie Beamte der Beijing Police Dog Base China Daily erklärten.
Selbst wenn sie die Prüfungen bestehen, haben die frisch gebackenen Staatsdiener noch einen langen Weg vor sich, bevor sie mit den besten ihres Faches mithalten können. Huahuangma, die „Sherlock Holmes“-Polizeihündin, sei außergewöhnlich begabt, sagte Wei Hongjiang China Daily. Er ist Professor an der Yunnan Agricultural University und war an der Studie beteiligt.
Die Fähigkeiten eines solchen Hundes zu entwickeln, koste bis zu fünf Jahre und 500.000 Yuan (65.580 Euro), so der Experte.
Die hohe Ausfallquote und die langwierige Ausbildung machen es für Unternehmen attraktiv, effizientere Wege zu finden, gute Polizeihunde hervorzubringen. (Staatlich befördertes) Klonen könnte so ein Weg sein. Je talentierter die Anwärter qua ihrer Gene, desto geringer die Kosten, eine fähige Hundestaffel aufzustellen. (TT.com)