Innsbruck-Land

Buslinie O nach Neu-Rum: Zwischenlösung soll ab 1. April stehen

Derzeit endet die Tramlinie 5 in der Schützenstraße (Bild) im Olympischen Dorf. Bis 2022 wird sie als Regionalbahn über die Serlesstraße bis zur Endstation beim Rumer Bahnhof verlängert.
© Domanig

Die Bevölkerung in Neu-Rum drängt nach der Einstellung der Buslinie O auf eine rasche Ersatzlösung. Die Bauarbeiten für die Regionalbahn starten am 8. April.

Von Michael Domanig

Rum –Das Thema öffentlicher Verkehr bewegt – das zeigte sich kürzlich auch bei einem Infotag in Neu-Rum, der sich ganz um die Verlängerung der Tram/Regionalbahn bis zum Rumer Bahnhof drehte. Großes Thema bei der Bevölkerung waren dabei zum einen die dreijährigen Bauarbeiten im Zuge des Regionalbahnbaus, die in erster Linie die Serlesstraße in Neu-Rum betreffen: Dort stehen zunächst umfangreiche Leitungsumlegungen an – wobei die Marktgemeinde die Arbeiten im Bereich Kanal und Wasser vornimmt, während die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) sich u. a. um Strom, Gas und Fernwärme kümmern. Diese Arbeiten sollen bis 2021 abgeschlossen sein, der eigentliche Gleisbau bis 2022.

Die erste Phase der Bauarbeiten – vom 8. April bis 31. Oktober 2019 – betrifft konkret den Bereich zwischen der Schützenstraße (wo sich jetzt die Endstation der Tramlinie 5 befindet) und der Kreuzung Serlesstraße/Innstraße, außerdem die Serlesstraße zwischen den Kreuzungen mit der Rossschwemme und der Austraße. Zwischen Innstraße und Rossschwemme bleibt die Serlesstraße in dieser Zeit also offen.

Für betroffene Anrainer – die einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde stellen – werden ab April Ersatz-Parkplätze bei der Kreuzung Serlesstraße/Innstraße bereitgestellt. 30 weitere Ersatzparkplätze stehen spätestens ab Herbst (bei Bedarf auch früher) in der Interspar-Tiefgarage zur Verfügung.

Als zumindest ebenso brisantes Thema wie die Baustellen erwies sich beim Infotag freilich die Einstellung der Buslinie O seit Inbetriebnahme der neuen Tramlinien ins Olympische Dorf.

So berichtete eine ältere Dame aus Neu-Rum im TT-Gespräch von massiven Verschlechterungen: Sie wohnt in der Siemensstraße, genau zwischen den Haltestellen Kirche und Kugelfangweg, die nach Jahrzehnten „von heute auf morgen weggefallen“ seien. Die Dame ist fußoperiert und muss jetzt dreimal pro Woche per Krankentaxi zur Therapie fahren. „Denn zu Fuß bräuchte ich bis zu den neuen Tram-Endstationen im O-Dorf rund 20 Minuten“. Für die Anrainerin ist klar: Es brauche unbedingt eine Art Zubringerbus zur Tram/Regionalbahn – und zwar auch, nachdem die Verlängerung bis zum Bahnhof Rum in Betrieb geht. Auch eine Studierende aus Neu-Rum – sie bemängelte zugleich die längeren Fahrtzeiten mit der Tram – ist für eine möglichst rasche Bus-Zwischenlösung im stark besiedelten Gebiet zwischen Neu-Rum und Innsbruck. „Sonst ist das Öffi-System für viele Menschen, vor allem für Ältere, einfach nicht mehr attraktiv“.

Wie berichtet, laufen Gespräche über eine solche temporäre Buslösung bereits. Am 1. April treffen sich Vertreter der Gemeinden Rum und Innsbruck sowie der Innsbrucker Verkehrsbetriebe und der Verkehrsplanung des Landes bei StR Uschi Schwarzl erneut zu einem Gespräch – und hoffen, dann bereits ein Ergebnis präsentieren zu können. Diskutiert werden drei Varianten – ein Rundkurs, eine Verlängerung der Linie F oder eine Verlängerung der Linie T. Das Land hat sich bereit erklärt, ein Drittel der Kosten zu tragen, über den Rest müssen sich Rum und Innsbruck einig werden.

„Wir wollen die planerisch beste Variante für die Bevölkerung“, betont der Rumer Amtsleiter Klaus Kandler. In jedem Fall bedeute das für die Marktgemeinde vier Jahre lang Mehrkosten. Heuer habe man diese im Budget nicht vorgesehen – daher bräuchte es nach einer Einigung rasch einen Überschreitungsbeschluss im Gemeinderat.

Für Kandler ist auch klar: Die Bus-Übergangslösung werde wieder eingestellt, sobald die Regionalbahn bis zum Bahnhof Rum Fahrt aufnimmt. Angedacht sei aber, dann den mit Kleinbussen geführten Ortsverkehr, die „Rumer Linie“, auf einen Halbstundentakt zu verdichten, um so die Anbindung des südlichen Siedlungs- und Gewerbegebiets an die Regionalbahn zu gewährleisten.

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