USA

Jackson-Gitarristin hält Missbrauchsvorwürfe für Geldmacherei

Michael Jackson starb am 25. Juni 2009.
© dpa/Nietfeld

Sie hält die durch die TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ neuerlich aufgeflammten Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs für Geldmacherei.

Innsbruck – Die Gitarristin Jennifer Batten, die von 1987 bis 1997 mit Michael Jackson tourte, hält die durch die TV-Dokumentation „Leaving Neverland“ neuerlich aufgeflammten Vorwürfe wegen Kindesmissbrauchs gegen Michael Jackson für versuchte Geldmacherei. Die Doku sei lediglich „Promotion“ für ein diesbezügliches Gerichtsverfahren, sagte sie im Gespräch mit der APA anlässlich eines Tirol-Besuches.

Wade Robson, der in der Dokumentation als mittlerweile Erwachsener zu Wort kommt und schwere Vorwürfe gegen Jackson erhebt, hält sie für wenig glaubwürdig. „Wade Robson sagte damals, immerhin schon mit Mitte 20, dass Michael Jackson unschuldig ist“, merkte Batten an. „Aufgrund seines Alters würde ich annehmen, dass er zu diesem Zeitpunkt die Wahrheit sagte“, betonte sie. „Seine Karriere als Tänzer und Choreograf ist gescheitert“, beschrieb Batten seine jetzige Situation aus ihrer Sicht. Deshalb habe er offenbar ein paar Jahre damit verbracht, um eine Story zu konstruieren und mit einem Gerichtsverfahren zu Geld zu kommen.

Auch die Erzählungen des zweiten Doku-Protagonisten, James Safechuck, erscheinen ihr zweifelhaft. So behaupte dieser, dass er von Jackson Hunderte Male missbraucht worden sei. Safechuck sei aber, so habe sie in Zeitungsartikeln recherchiert, nur 14 Mal in Neverland und Jackson wiederum davon nur vier Mal selbst vor Ort gewesen.

Jackson als leichtes Ziel für Geldgierige

Auch 1992, als Missbrauchsvorwürfe erstmals laut wurden, hielt sie bereits Geld für die Hauptantriebsfeder hinter den Anschuldigungen. „Wenn ein Richter meiner Geschichte glaubt, dann habe ich genug Geld für den Rest meines Lebens“, meinte die Musikerin in diesem Kontext. Begünstigend kam laut Batten damals und gegenwärtig noch dazu, dass „Michael ein leichtes Ziel ist“. „Er liebte Kinder und hatte ständig Kinder um sich.“ Die damaligen Vorwürfe hätten Jackson jedenfalls „emotional zerstört“. So sehr, dass er „nicht performen konnten“, wie Batten erzählte.

Dass Jackson sich an Kindern vergangen haben könnte, schloss Batten dezidiert aus. „Ich habe ihn als wundervollen und respektvollen Menschen kennengelernt“, sagte sie. „Als der Rest auf den Touren Party machte, ging Michael zu den Kinder in die Spitäler“, führte sie aus. „Er hat sich um das Wohlbefinden der Kinder in der ganzen Welt gekümmert und wollte dafür keine Presse“, beschrieb sie Jackson als selbstlos.

Batten machte am vergangenen Donnerstag in Tirol Station. Sie hielt auf Einladung der Musikschule „Rock and More“ einen Workshop für Gitarren- und Musikinteressierte. Zudem gab sie am vergangenen Freitag ein Konzert in Absam. (APA)