Umfrage: 85% der Dorfbewohner hätten gerne mehr Selbstständige im Ort

Wien/Wiener Neudorf (APA) - Die Mehrheit der österreichischen Dorfbewohner wünscht sich mehr Selbstständige im eigenen Dorf. Diese sorgen fü...

Wien/Wiener Neudorf (APA) - Die Mehrheit der österreichischen Dorfbewohner wünscht sich mehr Selbstständige im eigenen Dorf. Diese sorgen für Arbeitsplätze, Nahversorgung und machen ein Dorf „lebendig“, geht aus dem zweiten ADEG „Dorfleben-Report“ hervor, der heute, Montag, in Wien präsentiert wurde. Selbst unternehmerisch tätig zu werden kann sich knapp ein Drittel vorstellen.

In Kooperation von ADEG und dem Österreichischen Gemeindebund wurden für den zweiten Dorfleben-Report rund 1.000 Personen in Gemeinden mit maximal 5.000 Einwohnern befragt. Rund vier Fünftel (79 Prozent) der befragten Dorfbewohner empfinden ihre Gemeinde als „lebendig“. Dafür sorgen ihnen zufolge vor allem Vereine, Unternehmer und Gemeindevertreter.

Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Nahversorgung werden von der Mehrheit der Befragten als wichtigste Leistung von Unternehmen genannt. „Nahversorgung ist unverzichtbar für ein lebendiges Dorf“, betonte Gemeindebund Präsident Alfred Riedl (ÖVP).

Diese erfülle mehrere Funktionen: so ist für 77 Prozent der Befragten der örtliche Nahversorger gleichzeitig auch ein sozialer Treffpunkt, „eine Art zweiter Dorfplatz“, so Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Rund 75 Prozent gestehen diese Funktion nicht nur den herkömmlichen Supermarktketten, sondern auch selbstständigen Kaufleuten zu.

80 Prozent der Befragten empfinden Unternehmen als „wichtig für das Dorfleben“, knapp ein Drittel kann sich laut Report vorstellen, selbstständig zu sein. Als Hemmnis für die eigene Selbstständigkeit wurden in erster Linie mangelndes Kapital, fehlendes Know-how und geeignete Geschäftspartner genannt.

Um die Selbstständigkeit zu fördern bedürfe es laut Riedl aber auch einer gut ausgebauten Infrastruktur im ländlichen Raum. Hier habe man ein Versäumnis nachzuholen, da dieses Thema die letzen Jahrzehnte zu oft dem Markt überlassen wurde, gestand er.

„Es muss attraktiv werden, Unternehmer zu werden“, so Filzmaier. Dafür bedürfe es neben der Infrastruktur auch ausreichender Unterstützungen und Förderungen durch die öffentliche Hand, forderte er.

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„Unternehmer sind eine unverzichtbare Säule für die Entwicklung des Dorflebens, steigern die Lebensqualität in den Dörfern Österreichs und schaffen Lebendigkeit“, betonte auch Jürgen Öllinger, Vorstand der ADEG Österreich AG.

~ WEB http://www.adeg.at ~ APA286 2019-03-25/14:08