Vorwürfe gegen Vietnamesin im Prozess an Kims Halbbruder abgeschwächt

Kuala Lumpur (APA/AFP) - Im Prozess um den Mord am Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat die Anklage die Vorwürfe gegen eine ...

Kuala Lumpur (APA/AFP) - Im Prozess um den Mord am Halbbruder von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hat die Anklage die Vorwürfe gegen eine angeklagte Vietnamesin abgeschwächt. Doan Thi Huong wird nicht länger des Mordes beschuldigt, wie ihr Anwalt am Montag vor dem Gerichtsgebäude der malaysischen Stadt Shah Alam sagte. Vielmehr wird der 30-Jährigen nun vorgeworfen, jemanden mit gefährlichen Waffen verletzt zu haben.

Darauf steht in Malaysia eine Höchststrafe von zehn Jahren Haft. Huongs Anwalt Salim Bashir sagte aber, die Strafe dürfte deutlich niedriger ausfallen. Seine Mandantin, die sich im neuen Anklagepunkt schuldig bekannte, könnte noch am Montag freigelassen werden. Bei einer Verurteilung wegen Mordes hätte ihr die Todesstrafe gedroht.

Die Staatsanwaltschaft hatte Mitte März überraschend die Vorwürfe gegen die zusammen mit Huong angeklagte Indonesierin Siti Aisyah fallengelassen. Die 27-Jährige wurde daraufhin freigelassen und kehrte in ihr Heimatland zurück. Die Staatsanwaltschaft lehnte in der Folge aber ab, auch die Mordanklage gegen Huong fallen zu lassen. Die 30-Jährige blieb deswegen in Haft.

Die beiden Frauen standen seit Oktober 2017 wegen der Ermordung von Kim Jong-nam vor Gericht. Ihnen wurde vorgeworfen, im Februar 2017 den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers am Flughafen von Kuala Lumpur mit dem Nervengift VX beschmiert zu haben. Kim Jong-nam starb kurz darauf.

Beide Frauen hatten stets ausgesagt, sie seien mit einer List von nordkoreanischen Spionen zu der Aktion gebracht worden. Sie hätten geglaubt, es handle sich um einen Scherz für eine Fernsehsendung. Vier verdächtige Nordkoreaner waren kurz nach der Tat aus Malaysia geflohen. Südkorea macht Nordkorea für den Mord verantwortlich. Pjöngjang weist dies zurück.