Deutschland

Flugzeugabsturz mit drei Toten: Leichen werden geborgen

Das Flugzeug brannt komplett aus.
© AFP

In Südhessen kommen beim Absturz eines Kleinflugzeugs drei Menschen ums Leben. Unter den Opfern ist eine prominente Russin. Als ein Streifenwagen zur Unfallstelle eilt, passiert ein weiterer tödlicher Unfall.

Erzhausen – Nach dem Absturz eines Kleinflugzeuges in Südhessen mit drei Toten hat am Montagmorgen die Bergung der Leichen begonnen. In der Nacht sei dies wegen der Dunkelheit nicht möglich gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Auch Spuren konnten noch nicht gesichert werden. Das Flugzeug war am Sonntagnachmittag bei frühlingshaftem Wetter in ein Spargelfeld bei Erzhausen nahe Darmstadt gestürzt und sofort ausgebrannt.

Die Ermittlungen zur Unfallursache gehen weiter. Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen war bereits am Sonntag eingeschaltet worden.

An Bord war unter anderem die bekannte russische Geschäftsfrau Natalija Filjowa. Die Miteigentümerin der S7-Fluggesellschaft sei im Alter von 55 Jahren bei dem Unglück gestorben, teilte das Unternehmen in Moskau mit. „Das ist ein unwiederbringlicher Verlust“, sagte eine Sprecherin. Filjowa sei eine inspirierende Managerin und wunderbare Frau gewesen. Auch russische Experten sollten bei den Untersuchungen zur Unfallursache helfen, sagte die S7-Sprecherin. Russischen Medien zufolge war auch ihr Vater mit in dem Flugzeug.

Filjowa galt als eine der reichsten Frauen Russlands. Laut dem US-Magazin „Forbes“ war sie die viertreichste Frau Russlands mit einem geschätzten Vermögen von 600 Millionen US-Dollar. Die Polizei bestätigte die Identitäten bisher nicht - sprach aber von zwei russischen Staatsangehörigen. Zu dem Piloten der Maschine gibt es noch keine Informationen.

Weiterer tödlicher Unfall

Besonders tragisch war, dass es kurz nach dem Flugzeugunglück zu einem weiteren schweren Unfall kam. Ein Streifenwagen, der unterwegs zur Absturzstelle war, wurde frontal von einem entgegenkommenden Auto erfasst. Dessen Fahrer hatte nach ersten Erkenntnissen nach einem Überholmanöver die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, das auf die Gegenspur geriet und dort mit dem Streifenwagen zusammenprallte. Der 24-jährige mutmaßliche Unfallverursacher und eine 22 Jahre alte Frau starben, drei Polizeibeamte wurden schwer verletzt.

Das Kleinflugzeug mit sechs Sitzen war nach Angaben der Deutschen Flugsicherung am Sonntagnachmittag im französischen Cannes gestartet. Wenige Minuten vor dem Absturz habe sich der Pilot bei der Deutschen Flugsicherung abgemeldet, um sich beim Tower des Flugplatzes Egelsbach für die Landung anzumelden. Bei der Maschine handelt es sich um ein Flugzeug vom Typ Epic E1000. Weil bei dem Absturz Schadstoffe freigesetzt wurden, gestalteten sich die Bergungsarbeiten für die Retter sehr schwierig. (dpa)

Verwandte Themen