Italiens Regierung plant Familienförderung nach französischem Modell
Rom (APA) - Die italienische Regierung denkt an Maßnahmen zur Familienförderung nach französischem Modell. Die Steuerlast solle mit der Kind...
Rom (APA) - Die italienische Regierung denkt an Maßnahmen zur Familienförderung nach französischem Modell. Die Steuerlast solle mit der Kinderzahl sinken, kündigte Vizepremier und Industrieminister Luigi Di Maio in einem Interview mit dem Radiosender RTL 102.5 am Montag an. Begünstigungen sollen für den Erwerb von Windeln und für Babysitter-Ausgaben garantiert werden.
Di Maio meinte, die italienischen Regierungskräfte sollten nicht über die Art der Familien streiten, sondern konkrete Maßnahmen gegen den zunehmenden Geburtenrückgang setzen. Der Vizepremier bezog sich damit auf den Streit rund um den Weltkongress der Familien am Wochenende, das sich mit Themen rund um die „traditionelle Familie“ in der modernen Welt befasste. Ausgerichtet wurde der Kongress von internationalen katholischen Organisationen und ultrakonservativen Familienorganisationen, vor allem aus den USA und Europa. Während Spitzenpolitiker der rechten Lega sich am Weltkongress beteiligten, blieben Di Maio und Vertreter seiner Fünf Sterne-Bewegung der Veranstaltung fern.
Die Geburtenrate ist in Italien seit neun Jahren in Serie rückgängig. Mit einer durchschnittlichen Kinderzahl von 1,39 pro Frau gehört das Land zu den Schlusslichtern in Europa. Italien wird immer mehr zu einem Land der Singles. Fast jeder dritte Haushalt (31,6 Prozent) besteht aus einer einzigen Person.
Premier Giuseppe Conte hat indes bestätigt, dass seine Regierung noch diese Woche das sogenannte „Wachstumsdekret“ zur Förderung der Wirtschaft verabschieden werde. Damit sollen Maßnahmen ergriffen werden, die Italien aus der Rezession helfen sollen.