RSO 2019/20: Neue Chefin und altbewährte Stücke zum Jubiläum
Wien (APA) - Dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) steht 2019/20 zweifelsohne eine spannende Saison bevor. Zum einen begeht der Klangkörper...
Wien (APA) - Dem ORF Radio-Symphonieorchester (RSO) steht 2019/20 zweifelsohne eine spannende Saison bevor. Zum einen begeht der Klangkörper sein 50-jähriges Bestehen. Zum anderen ist die kommende auch die erste Spielzeit des Orchesters unter seiner neuen Chefdirigentin Marin Alsop, die im September ihr Amt antritt. 85 Konzerte, die elf Uraufführungen beinhalten, stehen dabei am Programm.
Damit bleibt das RSO auch unter der mittlerweile achten Führungspersönlichkeit - und dabei der ersten Chefdirigentin - seinem Fokus auf das zeitgenössische Musikschaffen treu. Im Musikverein gibt es kommende Saison ebenso sechs Konzerte wie im Konzerthaus und je zwei Einsätze bei den Salzburger Festspielen sowie dem Festival Wien Modern. Im Theater gestaltet man fünf Opernprojekte: die „Salome“, die „Rusalka“, „Der feurige Engel“, „Halka“ sowie die Uraufführung von Christian Josts „Egmont“.
Im Radiokulturhaus setzt man die Kammermusikreihe „Aus nächster Nähe“ fort, und auch die eingeführten Sonderprojekte „Hollywood in Vienna“ und „Christmas in Vienna“ betreut man weiterhin. Vor den weihnachtlichen Feiertagen feiert man aber noch sich selbst, respektive das erste halbe Jahrhundert RSO: Am 6. November 2019 hat Alsop das Jubiläumskonzert im Radiokulturhaus angesetzt, wofür sie Robert Schumanns Symphonie Nr. 2 mit den „Drei Sätzen für Orchester“ von Friedrich Cerha kombiniert.
Der aufregendste Teil ihrer Aufgabe sei, die reiche Wiener Musiktradition mit dem heutigen Musikschaffen zu verbinden, freute sich die 62-jährige Alsop bei der Präsentation der Vorhaben am Montag: „Ich finde es super, dass ein Orchester auf den Vorschlag: ‚Lasst uns Hindemith spielen‘ sagt: ‚Ja‘. Normalerweise heißt es: ‚Vielleicht besser nicht heuer‘.“
Auch der Umstand, dass in ihrer ersten Saison viele der Gastdirigenten und viele der gespielten Komponisten Frauen seien, sei für sie eine große Freude. Ihre erste RSO-Tournee führt die Neo-Chefdirigentin dann im Mai 2020 durch die Bundesländer Österreichs: „Das Land und die verschiedenen Gemeinden kennenzulernen, ist mir sehr wichtig.“ Zugleich geht das RSO in der kommenden Saison aber auch auf weiter entfernte Reisen und spielt etwa bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem renommierten George-Enescu-Festival in Bukarest, bevor es nach Korea und China geht.
Bei allen Neuerungen ist im Jubiläumsjahr des RSO aber zumindest auch ein wenig Rückschau angesetzt. So habe man sich um Werke für den Spielplan bemüht, die in der Geschichte des 1969 aus dem Großen Orchester des Österreichischen Rundfunks hervorgegangenen Klangkörpers eine besondere Rolle spielten, unterstrich Intendant Christoph Becher. Dazu zählt etwa Bela Bartoks Konzertsuite „Der wunderbare Mandarin“ oder HK Grubers „Frankenstein!!“: „Eine Jubiläumssaison ist die beste Gelegenheit, wieder an solche Werke zu erinnern.“
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz lobte in Zeiten, in denen über die Schärfung des Auftrags des ORF diskutiert werde, die Rolle des Orchesters im Gefüge des Senders: „Das RSO ist ein wichtiger Bestandteil der Kulturflotte des ORF.“ Und umgekehrt beziehe das RSO seine Stärke auch aus dem Leben im Verbund mit dem ORF, würden die wichtigen Werke doch in Fernsehen und Radio übertragen. Und schließlich streute auch Radiodirektorin Monika Eigensperger „ihrem“ Orchester Rosen: „Das RSO hat sich als innovativstes Orchester symphonischer Literatur entwickelt.“
(S E R V I C E - https://rso.orf.at/)
~ WEB http://orf.at ~ APA177 2019-04-01/11:37