Jobs für weniger Qualifizierte hängen stark am Konjunkturzyklus

Wien (APA) - Annähernd die Hälfte (44 Prozent) der arbeitslosen Österreicher hat maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen. Die Arbeit...

Wien (APA) - Annähernd die Hälfte (44 Prozent) der arbeitslosen Österreicher hat maximal einen Pflichtschulabschluss vorzuweisen. Die Arbeitslosenquote dieser Gruppe beträgt 22,8 Prozent und hat sich von den 1990er-Jahren bis 2018 mehr als verdoppelt. In allen anderen Bildungsschichten hat es in dieser Periode nur geringe Anstiege der Arbeitslosenrate gegeben, geht aus einer Spezialauswertung des S hervor.

Gerade bei den am geringsten Qualifizierten schlägt sich dabei der Konjunkturzyklus am deutlichsten in der Arbeitslosigkeit nieder. Vom Beginn der Finanzkrise 2008 bis zum Wiedererstarken der Konjunktur 2015 verdoppelte sich die Arbeitslosenquote der Pflichtschulabgänger. Seither ist sie aber auch wieder um einige Prozentpunkte zurückgegangen. „Es zeigt sich, dass zwar im langfristigen Trend die Arbeitslosenquote von niedrig qualifizierten Personen einen dramatischen Anstieg aufweist, diese allerdings in Zeiten mit Hochkonjunktur merkbar sinkt. Unternehmen beschäftigen in diesen Zeiten auch niedrig Qualifizierte“, kommentiert dies AMS-Chef Johannes Kopf.

Menschen mit maximal Pflichtschulabschluss finden beim AMS aber auch relativ viele Jobangebote, unter denen sie aussuchen können. Im Jahresschnitt 2018 entfiel ein Drittel aller sofort verfügbaren Jobs beim AMS auf dieses Qualifikationsniveau. Nur Personen mit Lehrabschluss - mit einem Drittel aller Arbeitslosen die zweitgrößte Gruppe - hatten ein reichhaltigeres Angebot (fast die Hälfte aller offenen Stellen). In Summe hatten damit drei von vier Arbeitslosen im Jahr 2018 maximal einen Lehrabschluss, 85 Prozent der Jobangebote beim AMS waren an sie gerichtet.

( 0407-19)

~ WEB http://www.ams.at ~ APA185 2019-04-01/11:50