In Lienz wurden neue Parkverbote verordnet
Im Gemeinderat war wieder das Parken im Stadtgebiet ein Thema. An vier Stellen wurden neue Halte- und Parkverbote erlassen. Es mangle an der Kontrolle der Verordnungen, meinten manche Gemeinderäte.
Von Christoph Blassnig
Lienz –Verordnungen allein seien zu wenig, meinte Vizebürgermeister Kurt Steiner (ÖVP) in der letzten Gemeinderatssitzung. Auf der Tagesordnung stand die Erlassung neuer Halte- und Parkverbote. „Wer kontrolliert und straft Falschparker?“, fragte Steiner die Bürgermeisterin Elisabeth Blanik (SPÖ). „Man sieht das in anderen Straßen, in denen immer wild geparkt wird“, untermauerte Steiner seine Kritik und nannte die Dolomitenstraße und die Andreas-Hofer-Straße als Negativbeispiele. Natürlich sei das Aufgabe der Polizei, antwortete die Stadtchefin. Sie weise die Exekutive immer wieder darauf hin, dass zu kontrollieren sei.
Gemeinderat Uwe Ladstätter pflichtete Steiners Äußerungen bei: „Ich habe noch nie gesehen, dass in der Andreas-Hofer-Straße beide Fahrspuren frei waren, wie es laut Gesetz sein müsste. Die Autos parken über die gesamte Straßenlänge so, dass von Zweispurigkeit keine Rede ist.“ Ebenso könne von einer Kontrolle keine Rede sein. Ein gewisses Misstrauen, ob Verordnungen tatsächlich zu einer Verbesserung der Situation führen werden, möge ihm daher erlaubt sein, erklärte Ladstätter.
Blanik erinnerte daran, dass der Mobilitätsausschuss in der Dolomitenstraße bereits einmal eine Mittellinie habe aufbringen lassen. Man habe damit verdeutlicht, dass es sich eigentlich um eine Fahrbahn handelt, auf der etliche Autofahrer parken. Ausschuss-Obmann Jürgen Hanser wusste zu berichten, dass im Zuge von Abstrafungen sich dort sämtliche Verkehrsteilnehmer uneinsichtig gezeigt hatten und mit Aussagen reagierten nach dem Motto: „Ich parke seit Jahrzehnten so. Was interessiert mich eure weiße Mittellinie?“
Die Bürgermeisterin erneuerte ihre Kritik an heimischen Verkehrsteilnehmern: „Es ist sowieso unglaublich, wo Autos überall parken in dieser Stadt und zu welchen Maßnahmen wir schreiten müssen, um sie davon abzuhalten, von Blumentrögen bis hin zu Fahrradständern.“
Für den Regiobus hatte ein Sachverständiger des Landes im Zuge eines Lokalaugescheines abschnittsweise neue Halte- und Parkverbote in der Salurner Straße und in der Michael-Gamper-Straße vorgeschlagen. Die Lienzer Polizeiinspektion regte die Erlassung eines Halte- und Parkverbotes vor dem Stadtsaal an, wo regelmäßig Fahrzeuge die Feuerwehrzone blockieren. Nicht zuletzt hat das Bauamt ein Halte- und Parkverbot auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Einfahrt zur Freiwilligen Feuerwehr in der Andreas-Hofer-Straße vorgelegt. Sämtliche Beschlüsse fällte der Gemeinderat einstimmig. Mit der Aufstellung der Tafeln werden die Verbote gültig.