Tiroler Start-up am Sprung in die USA
Junger Kufsteiner Biopharma-Zulieferer will in den USA Fuß fassen und den Standort in Tirol ausbauen.
Von Max Strozzi
Kufstein –Der junge Kufsteiner Biopharma-Zulieferer SUSupport („Single Use Support“) rund um die Firmengründer Johannes Kirchmair (36) und Thomas Wurm (34) will den Standort in Kufstein ausbauen und den Schritt in die USA wagen. Die Tiroler haben in den vergangenen drei Jahren Systeme entwickelt, um die Sicherheit beim Transport von sensiblen Flüssigkeiten in der Biopharma-Industrie zu erhöhen. Denn dort werden lebendige Stoffe verwendet, um neue Medikamente beispielsweise für die Krebsbekämpfung zu entwickeln. Für deren Transport werden Einwegsysteme, so genannte „Single Use“-Beutel, verwendet. Sind diese beschädigt, werden die wertvollen Flüssigkeiten verunreinigt und der Inhalt muss vernichtet werden. „Das bedeutet eine Gefährdung von Patienten und jährlich entstehen dadurch auch Schäden in Millionenhöhe. Dem möchten wir entgegenwirken”, erklärt Kirchmair. Ein wesentliches Element ist ein von SUSupport entwickeltes Testgerät, das rasch mikroskopisch kleine Löcher in den Einwegbeuteln aufdeckt, durch die z. B. Bakterien in die Flüssigkeit dringen könnten. Kürzlich wurde dafür der Tiroler Innovationspreis verliehen. Das Testgerät wollen die Jungunternehmer bei ihrem Premieren-Auftritt auf der heute startenden Interphex in New York, der weltweit führenden Messe für bio-pharmazeutische Technologie, bewerben und die Branchengrößen überzeugen. „Nach zwei Jahren Entwicklung ist das Gerät bereit für den Verkauf“, sagt Wurm. Auf der Messe soll auch eine eigens entwickelte Gefrier- und Auftauanlage für die mit den empfindlichen Bio-Flüssigkeiten befüllten Beutel präsentiert werden. Zum Sortiment der Unterländer gehört auch eine Schale für Transport und Kühlung der Beutel sowie eine vollautomatische Abfüllanlage für die empfindlichen Behälter. Knapp 20 Unternehmen aus der Pharmabranche seien bereits Kunden, etwa der Schweizer Pharmakonzern Lonza. „Unsere Kunden kommen aber auch aus Korea oder Kalifornien“, so Wurm. Im Monatsrhythmus seien Delegationen aus aller Welt im Werk Kufstein zu Gast. 2018 lag der Umsatz bei knapp zwei Millionen Euro. Den wolle man heuer mehr als verdoppeln.
Bisher habe man rund eine Million Euro investiert, eine weitere werde am Standort Kufstein folgen, kündigt Wurm an. So soll etwa im Sommer die Halle um 400 m² auf 1300 m² erweitert werden. Zudem werde eine Verkaufsniederlassung in den USA gegründet, in der Nähe von Boston. Der erste US-Mitarbeiter sei bereits eingestellt, so Wurm.