Russen-Geld für Trump-Bau via Raiffeisen
US-Geheimdienstausschuss hinterfragt Raiffeisen-Kredite für Russen und Ukrainer zum Bau eines Trump-Towers in Kanada.
Wien –Raiffeisen, konkret die ehemalige Raiffeisen Zentralbank (nun mit RBI fusioniert), ist im Geheimdienstausschuss des US-Repräsentantenhauses thematisiert worden. Es ging um die Russland-Verbindungen der Bank und die Finanzierung eines gescheiterten Trump-Immobilienprojekts, den Trump-Tower im kanadischen Toronto 2007, berichtet das Magazin Newsweek.
Der US-Kongress, mehrheitlich in der Hand der Demokraten, untersucht die Russlandverbindungen des republikanischen Präsidenten Donald Trump. Im Geheimdienstausschuss wurde nun laut dem Magazin hinterfragt, wieso „die mit Russland verbundene österreichische Bank“ den Trump-Tower in Toronto mitfinanziert hat, den Millionenkredit aber abschrieb. „Ich interessiere mich für die Raiffeisenbank. Können Sie uns die Beziehung zwischen Russland und der Raiffeisenbank erläutern?“, fragte die demokratische Politikerin Jackie Speier laut Newsweek Heather Conley vom Zentrum für Strategische und Internationale Studien, die auch ein Buch („The Kremlin Playbook“) geschrieben hat, das den Einfluss der russischen Wirtschaft auf Europa untersucht und österreichischen Banken ein Kapitel widmet. Speier merkte auch an, dass Raiffeisen das Pleite-Projekt von Trump in Toronto mit 300 Mio. Dollar finanziert habe, sich nach der Pleite aber nicht darum gekümmert habe, wenigstens einen Teil ihres Geldes zurückzuerlangen. „Was wir sehen, ist die Fähigkeit österreichischer Institute, russische Finanzmittel zu verstärken und an andere Orte in Europa zu verschieben“, sagte Conley laut Newsweek dem Geheimdienstausschuss: „Die Raiffeisenbank verstärkt die Nichttransparenz in der Region.“ RBI wies den Vorwurf zurück. Mehrmals wurde im Ausschuss laut Newsweek auch thematisiert, dass die RBI (wie andere Banken) zuletzt in Berichten über russische Geldwäsche vorkam.
Der Trump-Tower in Toronto wurde von Russen und Ukrainern finanziert, mit einem Kredit der Raiffeisen Zentralbank über 310 Mio. US-Dollar. Der Kredit floss 2007 und wurde 2016 veräußert, so die RBI. Das Projekt war laut Medien 500 Mio. Dollar schwer. Laut RBI geriet das Projekt in Verzug, wurde aber 2012 fertig. „Der Kredit konnte nicht bedient werden, wurde umstrukturiert und letztlich 2016 veräußert“, so eine Sprecherin. Verkauft wurde der Kredit mit großem Abschlag an die Firma J.C. Flowers, berichtete die Wiener Zeitung 2017. (APA)