„Fiffy und Maurice“: Ungewöhnliche Freundschaft im Feuchtgebiet
Wien (APA) - „Fiffy und Maurice“ - das klingt nett, aber nicht rasend originell. Und doch hat man so etwas wie dieses Bilderbuch von Andrea ...
Wien (APA) - „Fiffy und Maurice“ - das klingt nett, aber nicht rasend originell. Und doch hat man so etwas wie dieses Bilderbuch von Andrea Grill (Text) und Deborah Sengl (Bild) wohl noch selten gesehen. Fiffy Fanigan ist nämlich ein Sumpfkrug, eine „präkarnivore“ Schlauchpflanze, die Mücken fängt. So eine wie Maurice. Im Feuchtgebiet entwickelt sich jedoch zwischen den beiden eine ungewöhnliche Freundschaft.
Tiere spielen im bildnerischen Kosmos der Deborah Sengl immer schon eine bedeutende Rolle. Die Stechmücke Maurice zeichnet sie als typischen Franzosen im schicken, blau-weiß gestreiften Rollkragen-Pulli mit einer Baguette unterm Arm. Reines Accessoire, denn Maurice hat eine Glutenallergie. „Der ist süß, denkt Fiffy, echt zum Fressen süß. Halt! Wenn ich ihn fresse, ist er weg.“ Also versucht Fiffy, mit weißem Hemd und schwarzem Sakko eine modische Zierde im Sumpf, seine Natur zu ändern. Er möchte von fleischfressender Pflanze auf Vegetarier umschulen und nimmt sich vor, bei nächster Gelegenheit einen Französischkurs zu absolvieren.
Menschen kommen in dieser netten, naturverbundenen Geschichte übrigens auch vor. Als unsensible Zertrampler der Wiesen („und dann dauert es Monate oder Jahre, bis wir uns wieder zurechtwachsen“) oder als Nahrung. „Mhhh, Menschen sind köstlich“, schwärmt Maurice. Fiffy dagegen hat seinen Ernährungsplan erfolgreich umgestellt. Das könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein...
(S E R V I C E - Andrea Grill und Deborah Sengl: „Fiffy und Maurice“, Bilderbuch, Luftschacht Verlag, 40 Seiten, 22,60 Euro; www.deborahsengl.com)