Motor News

Ford wacht endlich auf

Der Kuga der dritten Generation wird mit verschiedenen Hybridvarianten bedacht.
© Werk

Um eine Elektrifizierung der Antriebspalette kommt Ford nicht mehr herum: Neue Sport Utility Vehicles und Nutzfahrzeuge werden mit Plug-in-Hybrid-Technik versehen.

Amsterdam, Innsbruck –Den Genfer Autosalon Anfang März wollte Ford mit Thema offensichtlich nicht beschweren, möglicherweise hatte der US-amerikanische Hersteller Sorge, die neue Ausrichtung ginge im Konkurrenzfeld unter. Stattdessen wählte Ford Amsterdam für die Präsentation von einigen Fahrzeug­neuheiten, die vor allem eines an den Tag bringen: die zunehmende Elektrifizierung der Antriebspalette. Hier fuhr das Unternehmen, zumindest in Europa, bestenfalls mit angezogener Handbremse, Hybrid und reine Stromer gab es allenfalls in homöopathischen Dosen.

Damit ist es in naher Zukunft aber vorbei, wie die Veranstaltung in den Niederlanden offenbart: Der Kuga der dritten Generation wird nicht nur geräumiger und mit allerhand Fahrerassistenzsystemen ausgestattet, sondern auch über neue Aggregate verfügen. Gleich drei verschiedene Hybrid-Konzepte sind für das Kompakt-SUV vorgesehen: Mild- und Vollhybrid sowie Plug-in. Die zuletzt genannte Ausführung ist technisch wohl die herausforderndste. Sie verknüpft einen 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner mit einem Elektromotor, die zusammen eine Leistung von 225 PS erzielen. Der E-Motor bezieht seine Energie von einem Akku, der über eine Kapazität von 14,4 Kilowattstunden verfügt und eine rein elektrische Reichweite von 50 Kilometern ermöglichen soll. Der Benziner arbeitet nach dem spritschonenden Atkinson-Prinzip (was beispielsweise beim Rivalen Toyota schon seit Langem praktiziert wird). Der kombinierte Kraftstoffverbrauch beträgt laut Hersteller lediglich 1,2 Liter Treibstoff je 100 Kilometer (Prüfstand), der CO2-Ausstoß lässt sich mit 29 Gramm je Kilometer beziffern.

Nicht ganz so sparsam sind technikbedingt der Vollhybrid und der Mildhybrid ausgelegt: Der Vollhybrid verwendet zwar die Antriebskonfiguration des Plug-in, muss aber ohne Akku und externe Ladefunktion auskommen – der Normverbrauch liegt bei 5,6 l/100 km, die CO2-Emissionen liegen bei 130 g/km. Der Mildhybrid fährt dagegen mit einem Zweiliter-Turbodiesel, unterstützt von einem kleinen 48-Volt-Lithium-Ionen-Akku und einem Riemen-Starter-Generator (anstelle einer Lichtmaschine). Der Verbrauch liegt hier bei 5,0 l/100 km (CO2-Ausstoß: 132 g/km).

Noch größer als der Edge ist der Explorer – mit einer Außenlänge von 5,05 Metern.
© Werk

Gegen Ende des Jahres wird Ford in Europa erstmals den 5,05 Meter langen Explorer auf den Markt bringen – und zwar als Plug-in-Hybrid mit einer Systemleistung von 450 Kilometern und einer rein elektrischen Reichweite von 40 Kilometern.

Auch bei den Nutzfahrzeugen wird sich einiges tun: 2021 wird laut Ford ein rein elektrischer Transit in den Handel gelangen, zuvor ist noch der Plug-in-Hybrid für den Transit Custom eingeplant. (hösch)

Verwandte Themen