BMW X7: Leibesriese für Lieblingsreisen
BMW legt im SUV-Segment mit dem X7 etwas ganz Großes nach.
Fuschl –Bekenntnis zum Downsizing ja, aber nicht auf allen Linien. So könnte man verstehen, dass BMW mit dem X7 die SUV-Palette auf extragroßem Fuß nach oben abrundet – quasi mit einem Siebener im Hochformat. Das bedeutet: Dachhöhe von 1,805 Metern, dazu zwei Meter Breite (mit eingezogenen Außenspiegeln) und 5,151 Meter Länge – plus 53 Millimeter gegenüber dem ebenerdigen Bruder. Die Baubasis des X5 (und X6) wurde zudem im Radstand auf 3,105 Meter gestreckt, das ist länger als ein zweisitziger Kleinstwagen. Größer unter den europäischen SUV-Mitbewerbern ist derzeit nur ein Edel-Engländer aus dem Mutter-Konzern, doch steht der mit Luxus-Orientierung (und viermal so hohem Preis) zum X7 außer Konkurrenz. Das Start-Gewicht, das der Bayer mit sich trägt, liegt hingegen mit ab 2320 Kilo im Rahmen dieses Segments.
Es steckt trotzdem auch im derzeit größten BMW ein Downsizing-Gedanke: Unter den im BMW-Montagewerk Spartanburg, North Carolina, implantierten Motoren kommt der 4,4-Liter-V8-Biturbo mit 462 PS (50i) nicht nach Europa, der ist nur in den USA, in Russland und in China zu haben. In der Alten Welt muss man aufs V8-Bollern verzichten – auf amerikanisch anmutende Akustik –, ebenso auf Zwölfzylinder (die sind, siehe oben, der englischen Sub-Marke vorbehalten). Man muss mit Dreiliter-Reihensechszylindern auskommen. Der Benziner leistet 340 PS (40i), der Diesel je nach Aufladungs-Grad 265 PS (zwei Turbos, 30d) oder 400 PS (vier Turbos, M50d). Kombiniert sind alle Antriebe mit achtstufiger Wandler-Automatik. Allradantrieb, heckbetont ausgelegt, gehört stets zur Serien-Mitgift. Ebenso wie Fahrdynamik-Features wie adaptive Zweiachs-Luftfederung, adaptives Fahrwerk, elektronisches Sperrdifferenzial und progressive Aktivlenkung. Die kann man im 40i und 30d um ein Integralsystem auffetten, im M50d ist das Serie.
Die Technik-Mitgift bewirkt, dass sich der X7 trotz seiner schieren Größe in Fahrt ziemlich schlank anfühlt. Allerdings, was die Fahrwerks-Abstimmung betrifft, selbst im Sport-Modus auch ein bisschen amerikanisch. Dem gefahrenen 40i kann man übertriebene Härte nicht nachsagen, dafür Geschmeidigkeit. Damit fühlt er sich im Kurvengeläuf und in Kreisverkehren nicht weniger agil an als sein kleinerer Bruder X5, der selbst eine stolze Erscheinung ist. Der Preis: ab 97.550 Euro. Österreich-Markteinführung: 11. Mai. (bkh)