US-Prozess nach Polizeischüssen auf Australierin beginnt

Chicago (APA/AFP) - Mit der Auswahl der Geschworenen beginnt am Montag der Prozess um die tödlichen Polizeischüsse auf eine unbewaffnete Aus...

Chicago (APA/AFP) - Mit der Auswahl der Geschworenen beginnt am Montag der Prozess um die tödlichen Polizeischüsse auf eine unbewaffnete Australierin im US-Bundesstaat Minnesota. Die Staatsanwaltschaft wirft einem ehemaligen Polizisten Mord mit bedingtem Vorsatz sowie Totschlag vor, dieser weist die Vorwürfe zurück. Dem aus Somalia stammenden Ex-Beamten droht eine lange Haftstrafe.

Der Fall hatte im Juli 2017 auch international für Schlagzeilen gesorgt. Justine Damond hatte selbst die Polizei wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung in der Nachbarschaft gerufen. Als sie an die Fahrerseite des Polizeiwagens trat, feuerte der Polizist vom Beifahrersitz aus auf sie.

Die Anwälte des Beamten argumentieren, er habe sich an die vorgegebene Polizeistrategie gehalten und hätte deshalb niemals belangt werden dürfen. Sein am Steuer sitzender Kollege hatte damals ausgesagt, er habe kurz zuvor ein lautes Geräusch gehört und geglaubt, sich in Lebensgefahr zu befinden.

Der Vorfall hatte Empörung in den USA und der australischen Heimat des 40-jährigen Opfers ausgelöst. Der australische Premierminister Malcolm Turnbull forderte eine rasche Aufklärung des Falls sowie mehr Transparenz der Behörden, die zuständige Polizeichefin trat nach massiven Protesten zurück.