Eigentümer Cerberus schickt Manager in Vorstand der früheren HSH

Berlin (APA/Reuters) - Der US-Finanzinvestor Cerberus schickt als neuer Eigentümer zwei Vertraute in den Vorstand der ehemaligen HSH Nordban...

Berlin (APA/Reuters) - Der US-Finanzinvestor Cerberus schickt als neuer Eigentümer zwei Vertraute in den Vorstand der ehemaligen HSH Nordbank. Ian Banwell (55) sei ab sofort Chief Operating Officer (COO) und werde unter anderem die Strategie der Passivseite verantworten, wie die Hamburg Commercial Bank (HCOB) am Montag zu einem Aufsichtsratsbeschluss mitteilte.

Banwell hat früher für die Bank of Amerika gearbeitet und war seit April 2018 Senior Managing Director bei dem Beteiligungsunternehmen, das rund 42,5 Prozent an der privatisierten Landesbank hält.

Christopher Brody (50) soll in den kommenden Monaten Chief Investment Officer (CIO) werden und auch die Assets der Bank prüfen. Brody war zuletzt in den USA für ein Family Office tätig, einen Vermögensverwalter für reiche Privatpersonen. Von 2001 bis 2008 war Brody Managing Director bei Cerberus Capital Management und wechselte dann - nach der Übernahme durch Cerberus - für rund drei Jahre (2008-2011) zur österreichischen BAWAG P.S.K., die mit 2,5 Prozent an der HCOB beteiligt ist.

Hamburg und Schleswig-Holstein hatten die HSH Nordbank in der Schiffs- und Finanzkrise mit Milliardenhilfen vor dem Aus gerettet. Auf Druck der EU verkauften sie die Bank für rund eine Milliarde Euro an Finanzinvestoren um Cerberus und JC Flowers.

Das Institut soll unter den neuen Eigentümern kleiner und deutlich rentabler werden. Dies führt zu einem drastischen Abbau von fast jedem zweiten Arbeitsplatz bei der HCOB. Die Zahl der Vollzeitjobs soll von 1.716 Ende 2018 auf rund 955 bis 2022 sinken, hatte das (seit Juni 2016) weiterhin von Vorstandschef Stefan Ermisch geleitete Institut erst vorige Woche bekanntgegeben. Bis März 2006 war er Finanzvorstand der Bank Austria in Wien gewesen, später Manager in der Münchner HVB UniCredit bzw. danach bei der BayernLB.