Ungarisches Parlament billigte Anreize fürs Kinderkriegen
Budapest (APA/dpa) - Ungarns Parlament hat ein Gesetz zur Förderung von Familiengründungen angenommen. Kernstück ist ein zinsloser Kredit in...
Budapest (APA/dpa) - Ungarns Parlament hat ein Gesetz zur Förderung von Familiengründungen angenommen. Kernstück ist ein zinsloser Kredit in Höhe von 10 Millionen Forint (31.192 Euro), den Ehepaare fortan in Anspruch nehmen können, wenn sie Kinder bekommen wollen. Die Maßnahmen, die auch weitere materielle Anreize fürs Kinderkriegen beinhalten, hatte der rechtskonservative Premier Viktor Orban im Februar angekündigt.
Das Zehn-Millionen-Forint-Darlehen kann von Ehepaaren in Anspruch genommen werden, wenn die Frau höchstens 40 Jahre alt ist, mindestens einer der Ehepartner eine Beschäftigung nachweisen kann und beide Ehepartner nicht vorbestraft und ohne Steuerschulden sind. Die Bürgschaft übernimmt der Staat. Der Kredit ist zur freien Verwendung und kann bis Ende 2022 beansprucht werden. Nach dem zweiten Kind wird ein Drittel, nach dem dritten die gesamte Kreditsumme erlassen. Bekommt das Paar hingegen innerhalb von fünf Jahren kein Kind, werden rückwirkend Zinsen und Zinseszinsen fällig.
Bei der Beschlussfassung am Montag stimmten nicht nur die Abgeordneten der Regierungspartei Fidesz für das Gesetz, sondern auch eine deutliche Mehrheit der Oppositionsabgeordneten. Orban selbst versteht diese Art von Familienförderung als Kampfansage gegen die Idee, sinkende Geburtenraten durch Migration auszugleichen. Im Jahr 2016 wies Ungarn nur 1,45 Geburten pro Ehepaar auf.