„L‘homme fidele“ eröffnete das 21. Festival du film francophone
Wien (APA) - Mit schlichten Begrüßungsworten von Votivkino-Chef Michael Stejskal und demonstrativer Freude des französischen Botschafters in...
Wien (APA) - Mit schlichten Begrüßungsworten von Votivkino-Chef Michael Stejskal und demonstrativer Freude des französischen Botschafters in Österreich, Francois Saint-Paul, über den jüngsten Urheberrechts-Beschluss des Europäischen Parlaments ist am Montagabend das 21. Festival du film francophone im Wiener Stadtkino eröffnet worden.
Die Sicherung der kulturellen Vielfalt und die gerechte Vergütung kreativer Leistungen auch im Internet sei nicht nur für den frankophonen Teil Europas von entscheidender Bedeutung, sagte der Botschafter, der auch an die vor wenigen Tagen verstorbene Kino-Legende Agnes Varda erinnerte. Der Fernsehsender TV5Monde widmet Varda ein Tribute, bei dem an den kommenden Sonntagen um jeweils 21 Uhr ausgewählte Filme von ihr gezeigt werden. Gestartet wird am 7. April mit „Le Bonheur“ (1964).
Den Anfang des Festivals du film francophone, bei dem bis 11. April im Votivkino 29 Spiel, Dokumentar- und Animationsfilme aus Belgien, Frankreich, Kanada, Luxemburg, der Schweiz, dem Senegal und der Elfenbeinküste gezeigt werden, machte Louis Garrels romantische Komödie „L‘homme fidele“, die im Vorjahr in Toronto ihre Uraufführung gefeiert hatte. In der schrägen Liebesgeschichte, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet, steht der Regisseur als sein eigener Hauptdarsteller Abel zwischen seiner langjährigen Freundin Marianne (Laetitia Casta), die ihm jedoch eines Tages plötzlich erklärt, von seinem Freund Paul schwanger zu sein, und Pauls viel jüngerer Schwester Eve (Lily-Rose Depp, die 19-jährige Tochter von Johnny Depp und Vanessa Paradis).
Es geht um Liebe, Begehren, Eifersucht, aber auch um Mord. Paul stirbt plötzlich - offiziell an Herzinfarkt. Mariannes kleiner Sohn weiht Abel ein, seine Mutter habe seinen Vater vergiftet. Als manche Behauptungen des Buben sich überraschend als wahr herausstellen, beginnt Abel zu grübeln, ob seine Freundin, zu der er sich weiterhin hingezogen fühlt, noch weitere unbekannte Seiten haben möge. Eine Überlegung, die freilich nicht ohne Reiz ist, wie er zugeben muss...
„L‘homme fidele“ wird am Montag, 8. April, um 19.15 Uhr im Votivkino wiederholt. Bereits heute, Dienstag, steht mit „La Douleur“ von Emmanuel Finkiel ein achtfach für die Cesars nominierter Film über die Zeit der Resistance (mit Benoit Magimel und Benjamin Biolay) auf dem Programm. In „La derniere folie de Claire Darling“ von Julie Bertuccelli ist am 7. April um 12.15 Uhr die große Catherine Deneuve zu sehen. In „Doubles vies“ von Olivier Assayas ist Juliette Binoche die Protagonistin (9. April, 20.30 Uhr). Die „Wild Card“ von Staatsoperndirektor Dominique Meyer bringt am 10. April (19.45 Uhr) ein Wiedersehen mit Jean-Luc Godards Klassiker „Le Mépris“ aus 1963.
(S E R V I C E - http://www.fffwien.at/)