Ärger über gesperrten Sportplatz in Zams
Die Zammer Fußballplätze sind dem Sportverein vorbehalten. Dabei ist es ein Wunsch der Jugend, die Anlage mitzunutzen.
Von Matthias Reichle
Zams –Nach der Schule mit Freunden am Fußballplatz kicken – für Zammer Jugendliche bleibt das ein Traum. Hohe Stahlgitter versperren den Weg zu den Rasenplätzen. Deren Nutzung ist ausschließlich dem Zammer Sportverein vorbehalten. In der Gemeinde sorgt das derzeit für gehörigen Ärger bei den jungen Einwohnern. „Ich verstehe einfach nicht, warum sie dort nicht hineindürfen“, betont auch GR Giggo Wolf, Koordinator und Sprachrohr des Jugendgemeinderates.
Das Gremium habe seinen Wunsch mehrfach im Beisein des Vizebürgermeisters und des Bürgermeisters geäußert, so Wolf, der selbst eine Umfrage unter Zammer NMS-Schülern durchgeführt hat. „Zwei Drittel würden den Fußballplatz gern am Nachmittag nutzen.“ Nun sei allerdings das Gegenteil passiert: Mit einem neuen Pachtvertrag, der kürzlich zwischen Gemeinde und Sportverein abgeschlossen wurde, hat sich die Situation weiter verschärft. Laut Vereinbarung ist die freie Nutzung der beiden Rasenplätze durch die Öffentlichkeit ganz generell kein Thema mehr, betont Bürgermeister Siggi Geiger. „Der Sportverein hat sich dagegen gewehrt.“ Laut bisherigem Vertrag sollte zumindest ein Platz für die Allgemeinheit zugänglich sein. „Das wurde allerdings nicht gelebt“, weiß Geiger. Seit Jahren wird zugesperrt. „Allerdings hat der Großteil der Jugendlichen im Verein oder mit der Schule die Möglichkeit, dort zu spielen“, betont er.
„Auf der Sportanlage gibt es einen frei zugänglichen Hartplatz und eine Grünfläche mit Tor – das ist genug Platz zum Fußballspielen“, betont Herbert Falch, Obmann des Sportvereins/Sektion Fußball. „Die Erfahrung hat gezeigt, dass Kinder auf nichts aufpassen. Außerdem gab es schon Unfälle“, erklärt er – das sei eine Haftungsfrage. „Wir möchten nicht einfach alles offen lassen, damit es jeder nutzen kann, wie er will.“ Man habe nichts dagegen, dass jemand Fußball spielt – im Gegenteil. „Wir bieten auch für alle Altersklassen Trainingsmöglichkeiten an“, so Falch.
Für Wolf hingegen ist das derzeitige Angebot zu gering. Abseits der Schulen gebe es praktisch keine Plätze für Jugendliche in Zams. Wenn es Probleme gibt, gehören diese gemeinsam gelöst. Für die Haftung würde sich eine Lösung finden.
Im Gemeinderat wurde der neue Pachtvertrag übrigens mehrheitlich – mit drei Gegenstimmen – angenommen.