St. Johann der Suche nach neuem Ortschef
Nach dem überraschenden Rücktritt des St. Johanner BM Stefan Seiwald halten sich mögliche Bewerber noch zurück.
Von Michael Mader
St. Johann i. T. –Der zweite Vizebürgermeister der Marktgemeinde St. Johann, Hubert Almberger (ÖVP), führt derzeit die Geschäfte und wird sich, wie berichtet, auch der kommenden Wahl zum Bürgermeister stellen. Damit ist er, nach dem in der jüngsten Gemeinderatssitzung verkündeten Rücktritt von Bürgermeister Stefan Seiwald, derzeit der einzige offizielle Kandidat für das höchste Amt in der Gemeinde.
Zumindest die beiden Mandatare, die im Jahr 2016 gegen Stefan Seiwald angetreten sind, Gemeindevorstand Heribert Mariacher (parteifrei) und Gemeinderätin Petra Sojer (SPÖ), können oder wollen sich noch nicht in die Karten schauen lassen. Damals erreichte Seiwald 80,62 Prozent der gültigen Stimmen, Mariacher 11,54 Prozent und Sojer 7,84 Prozent.
„Wir haben am Dienstagabend eine Fraktionssitzung der SPÖ St. Johann, erst danach kann ich etwas dazu sagen“, erklärt Sojer. Mariacher hingegen braucht noch Bedenkzeit, kritisiert aber die Vorgangsweise von Seiwald: „Normalerweise dauert eine Gemeinderatsperiode sechs Jahre. Zumindest hätte ich mir eine Vorinformation über den Rücktritt erwartet und nicht eine Mitteilung unter dem Punkt Allfälliges in der Gemeinderatssitzung.“ Nicht kandidieren wird jedenfalls Mariachers frühere Kollegin bei der FPÖ und nunmehr ebenfalls parteifreie Mandatarin Claudia Pali. „Nach drei Jahren im Gemeinderat bin ich dieser Aufgabe sicher nicht gewachsen“, meint sie.
Noch in der Überlegungsphase sind die St. Johanner Grünen, wie Gemeinderätin Maria Strele angibt: „Wir haben uns beratschlagt, sind aber noch zu keinem Ergebnis gekommen.“
Keinen Kandidaten aufstellen wird die FPÖ. Gemeinderat Robert Wurzenrainer denkt an die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 zurück: „Die ÖVP hat die Mehrheit gemacht und Seiwald wurde mit mehr als 80 Prozent gewählt. Ich glaube, Almberger ist der richtige Mann, der Bürgermeister steht ihnen für diese Periode zu.“ Für seine Kandidatur hätte er ohnedies eine Unterschrift seiner im Streit „geschiedenen“ Kollegen Pali oder Mariacher gebraucht.
Gemeinderätin Christine Gschnaller, Finanzreferentin bei den ÖVP-Frauen im Bezirk, die 2016 mit der Liste „Junge und unabhängige St. Johanner“ antrat, winkt ebenfalls ab: „Ich kandidiere nicht als Bürgermeisterin, wir sind sozusagen unterstützende Partei.“