Papst-Schreiben an Jugendliche: „Auf Xenophobie reagieren“

Vatikanstadt (APA) - Der Vatikan hat am Dienstag ein Schreiben von Papst Franziskus an die Jugend veröffentlicht. Das Dokument ist ein Ergeb...

Vatikanstadt (APA) - Der Vatikan hat am Dienstag ein Schreiben von Papst Franziskus an die Jugend veröffentlicht. Das Dokument ist ein Ergebnis der Bischofssynode vom vergangenen Oktober, die sich mit der Situation und der Begleitung Jugendlicher befasst. Darin ruft der Papst die Jugend auf, auf „Ausländerfeindlichkeit“ zu reagieren.

„In einigen Ankunftsländern der Flüchtlinge löst das Migrationsphänomen Alarm und Angst aus, die oft aus politischen Zwecken geschürt und ausgenutzt werden. Es verbreitet sich somit eine xenophobe Mentalität, auf die man mit Entschlossenheit reagieren muss“, so der Papst in seinem Dokument „Christus vivit“ (Christus lebt).

Im Schreiben sprach der Papst auch das Thema des Kindesmissbrauchs durch Geistliche an. Er drückte seine Dankbarkeit für jene Opfer aus, die Missbrauchsfälle anzeigen. Er hob den Einsatz der Bischofssynode für einschneidende Vorbeugungsmaßnahmen hervor. Der Papst betonte, dass für Kindesmissbrauch verantwortliche Priester nicht die Mehrheit seien. Die Mehrheit seien Geistliche, die ihrer Berufung nachkommen.

Franziskus sprach auch das Thema der zunehmenden Scheidungen an, die bei Kindern Leid und Identitätskrisen verursachten. „Oft müssen Kinder nach der Scheidung der Eltern eine Verantwortung übernehmen, die für ihr Alter unangemessen ist“, so der Heilige Vater. Trotz der Schwierigkeiten sei es wichtig, weiterhin auf die Familie zu setzen. Hier könne man reifen und die schönsten Freuden des Lebens erleben.

Papst Franziskus hatte das Original des nachsynodalen Schreibens am vergangenen Montag im norditalienischen Wallfahrtsort Loreto unterzeichnet. Die Bischofssynode zum Thema „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“ fand vom 3. bis 28. Oktober 2018 in Rom statt. Mit dem nachsynodalen Schreiben will Franziskus deren Ergebnisse und Folgen zusammenfassen.