Wien/Budapest

Ungarin soll Freund in Wien getötet und zerstückelt haben

Die Leichenteile des tunesischen Arztsohnes wurden in Müllsäcke gesteckt und in diesem Kanal entsorgt.
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Kopf, Hände und Beine wurden vom Rumpf abgetrennt und von Wien nach Ungarn transportiert.

Wien, Budapest –Ein besonders grausamer Mord beschäftigt derzeit die Polizei in Ungarn – und wird wohl auch bald die Kollegen in Österreich auf den Plan rufen. Eine 27-jährige Ungarin steht unter dringendem Mordverdacht. Sie soll im Februar ihren 32-jährigen Freund während eines Streits in Wien mit einem Küchenmesser erstochen haben.

Um die Leiche zu entsorgen, zerstückelte sie sie. Sie mietete einen Wagen und transportierte die Leichenteile in Koffern in ihre ungarische Heimat.

Dort angekommen, informierte sie ihre Mutter. Gemeinsam kamen sie auf die Idee, die Leiche mit Salzsäure aufzulösen, und besorgten hierfür zehn Liter in einem Baumarkt. Doch dieser Plan scheiterte und die beiden Frauen verpackten die teilweise zersetzte Leiche in mehrere Müllsäcke, die sie in einem Bewässerungskanal in Jaszalsoszentgyörgy, rund 350 Kilometer von Wien entfernt, entsorgten.

Einen Monat später entdeckten Burschen bei einem Radausflug die Säcke, alarmierten die Polizei, weil eine Hand herausragte. Bei der Leiche befanden sich Handtücher eines Wiener Hotels und der 32-Jährige konnte dank eines auffälligen Tattoos rasch identifiziert werden. Zudem meldete sich der Verkäufer der Salzsäure bei den Ermittlern. Mit den Vorwürfen konfrontiert, habe die 27-Jährige ein Geständnis abgelegt, berichtete die Gratiszeitung heute. Mittlerweile soll es bereits eine Tatrekonstruktion geben.

Bei dem Toten handelt es sich um ein Mitglied einer tunesischen Arztfamilie.

Laut Landespolizeidirektion werden die Ermittlungen von ungarischen Behörden geführt, die mit der Staatsanwaltschaft Wien in Kontakt stehen. Es liege im Bereich der Polizei Wien weder eine Anzeige noch eine Abgängigkeitsanzeige zu dem Vorfall vor. Derweil wurde aber ein Inlandsverfahren eingeleitet, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek. Wo sich die Frau vor Gericht verantworten wird müssen, ist unklar. Dafür sei nicht ausschließlich der Tatort ausschlaggebend. „Ungarn kann das Verfahren weiter führen“, meinte Bussek. Die Verdächtige sei Ungarin, zudem seien strafbare Handlungen im Zusammenhang mit der Tat in Ungarn gesetzt worden. (APA, TT)

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