Entsetzen nach Messerangriff auf Personal in Anwaltskanzlei
Geschockt reagierte am Dienstag der Tiroler Rechtsanwältestand auf eine Messerattacke in einer Innsbrucker Kanzlei. Dort attackierte am Montag ein 69-Jähriger eine Sekretärin mit einem Messer.
Von Reinhard Fellner
Innsbruck –Geschockt reagierte gestern der Tiroler Rechtsanwältestand auf eine Messerattacke in einer Innsbrucker Kanzlei. Dort wollte Montagnachmittag ein 69-Jähriger einen Anwalt, der für ihn als Sachwalter agiert, sprechen. Als dies ohne Termin nicht möglich war, zückte der Besachwalterte plötzlich ein Messer mit knapp 15 Zentimetern Klingenlänge und fuchtelte damit vor einer 25-jährigen Sekretärin herum. Dabei traf er die Frau im Kinn- und Lippenbereich.
Daraufhin eilte eine zweite Sekretärin herbei und wehrte die Angriffe des 69-Jährigen mit dem Kanzleikalender ab. Durch die Abwehr der 31-Jährigen und das Herbeieilen männlicher Kollegen trat der Täter schließlich die Flucht an. Dabei wurde er von einem Anwalt und einem Konzipienten jedoch bis auf die Maria-Theresien-Straße verfolgt. Auf Streife befindliche Polizisten konnten den Flüchtenden sofort stellen und das Messer sicherstellen.
Der Sachwalter des Mannes gab sich gestern gegenüber der TT entsetzt: „Das Mitgefühl gebührt unserer Mitarbeiterin. Der Tatablauf deutet aber darauf hin, dass es eigentlich mich hätte treffen sollen, da der Mann sein Messer ja aus dem Ärmel hervorgezogen hat“, so der Anwalt. Demnach habe der Täter – für ihn gilt die Unschuldsvermutung – gestern bei der Polizei ausgesagt, dass er seinen Anwalt in Verdacht habe, dass er ihn um Euro-Millionen bringe. Gegen den Besachwalterten wird nun wegen absichtlich schwerer Körperverletzung ermittelt. Der Anwalt kritisch in Richtung Justiz: „Wir verfügen weder über das Personal noch die Ausbildung, um mit psychisch Kranken umzugehen.“