Brexit - CDU-Fraktionschef warnt vor weiterer Verschiebung

London (APA/Reuters) - CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus hat vor weiteren Verlängerungen des Austrittstermins gewarnt. „Man kann Dinge n...

London (APA/Reuters) - CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus hat vor weiteren Verlängerungen des Austrittstermins gewarnt. „Man kann Dinge nicht unendlich verlängern“, sagt der CDU-Politiker. Die EU rutsche ansonsten wegen der Europawahl in eine „Problemsituation“ hinein. „Vor diesem Hintergrund: Es sollte jetzt entschieden werden. Der Ball liegt im britischen Unterhaus, der liegt nicht länger in Brüssel.“

Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau warnt vor Finanzmarkt-Turbulenzen, sollte Großbritannien ohne Abkommen aus der EU ausscheiden. Börsen hätten die gestiegene Gefahr eines harten Brexit noch nicht ausreichend berücksichtigt, sagt das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) dem französischen Radiosender BFM Business. Die Märkte müssten dieses Risiko aber in die Kurse aufnehmen, auch beim britischen Pfund. Die EZB stehe notfalls bereit, britischen Banken Euro zu leihen.

Ford steckt nach Angaben seines Europa-Chefs Steven Armstrong bereits zweistellige Millionen-Summen in Vorkehrungen für einen möglichen Brexit ohne Abkommen. Dazu zählten Maßnahmen zum Ausgleich von Währungsschwankungen und die Umschichtung von Lagerbeständen zwischen einzelnen Ländern. Im besten Falle werde man das Geld am Ende umsonst für solche Zwecke ausgegeben haben, sagt Armstrong Reuters. Ford stellt Motoren in Großbritannien und Autos in Deutschland her. Der US-Konzern hat gewarnt, auf ihn könnten bei einem harten Brexit Zollkosten in Höhe von einer Milliarde Dollar zukommen.

Die britische Notenbank will mit zusätzlichen Liquiditätsspritzen für Banken Verwerfungen an den Finanzmärkten infolge des Brexit verhindern. Die bis Ende Juni geplanten wöchentlichen Geldmarkt-Geschäfte seien eine Vorsichtsmaßnahme, um in den kommenden Monaten in der Geldversorgung flexibler zu agieren, teilt die Bank von England mit. Sie beobachte die Entwicklungen an den Finanzmärkten weiterhin sorgfältig und stehe bereit, notfalls weitere Schritte einzuleiten.

Die britische Premierministerin Theresa May will nach Angaben eines Sprechers noch vor dem am 10. April angesetzten EU-Sondergipfel aufzeigen, wie Großbritannien im Brexit-Prozess weiter vorgehen möchte. Wann mit den Vorstellungen konkret zu rechnen ist, sagt der Sprecher jedoch nicht. Seines Wissens nach gebe es keine feste Frist.