Vorwürfe gegen Kuhn wurden von Künstlerinnen bekräftigt
Künstlerinnen, die Kuhn im Vorjahr in einem offenen Brief sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten, bekräftigten diese Anschuldigungen gestern in ihren Aussagen vor der in der Causa eingesetzten Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt.
Wien, Erl –In der Causa Festspiele Erl sieht sich der frühere Künstlerische Leiter Gustav Kuhn weiter mit massiven Anschuldigungen konfrontiert: Künstlerinnen, die Kuhn im Vorjahr in einem offenen Brief sexuelle Übergriffe vorgeworfen hatten, bekräftigten diese Anschuldigungen gestern in ihren Aussagen vor der in der Causa eingesetzten Gleichbehandlungskommission im Bundeskanzleramt. Dies teilte die für die Frauen unterstützend tätige Mezzosopranistin Elisabeth Kulman in einer Aussendung mit.
Bei den Frauen, die von der Kommission angehört wurden, handelte es sich um Manuela Dumfart, Julia Oesch, Mona Somm und Bettine Kampp. Laut Angaben Kulmans steht die Anhörung von Kuhn selbst durch die Kommission noch aus. Auch die Ermittlungen der Innsbrucker Staatsanwaltschaft gegen den Maestro dauern weiter an. Für Kuhn gilt die Unschuldsvermutung.
Die Gleichbehandlungskommission war im vergangenen Sommer von den Festspielen eingeschaltet worden. Auch mehrere Betroffene riefen laut eigenen Angaben das Gremium an.
Nicht nur vom Ergebnis der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, sondern auch vom Bericht der Gleichbehandlungskommission hatte Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner ursprünglich die Zukunft Kuhns bei den Festspielen abhängig gemacht. Doch Kuhn trat im Oktober des Vorjahrs von sämtlichen Funktionen in Erl zurück.
Mit 1. September des heurigen Jahres folgt ihm der deutsche Opernintendant Bernd Loebe als Künstlerischer Leiter nach. Dieser wird das Festival parallel zur Oper Frankfurt leiten. (APA, TT)