Bühne

Kulturelle Denkanstöße zum Thema Heimat beim Osterfestival

Geheimnisvolle Szene aus der Tanzperformance „I Put a Spell on You“. Diese ist am 14.4. in Hall live zu erleben.
© Eline Vanfleteren

Das Osterfestival Tirol startet am Samstag zum 31. Mal. Auf dem Programm stehen Tanz, Musik und Film bis zum Ostersonntag.

Hall, Innsbruck – Das Osterfestival Tirol geht in sein 31. Jahr. Die Veranstalterfamilie Crepaz fiebert dem Start der diesjährigen Auflage, mit Veranstaltungsstätten in Hall (Salzlager) und Innsbruck, entgegen. Beginnend mit 6. April werden die beiden Wochen bis Ostersonntag mit einem umfassenden kulturellen Angebot begleitet. An die 10.000 Besucher werden erwartet – keine Kleinigkeit für Tiroler Verhältnisse.

Igor Levit.
© robbie lawrence

Tanz und Performance, Musik und dazu auch einige Reprisen im Leokino (u. a. Michael Hanekes preisgekrönter Streifen „Das Weiße Band“ aus dem Jahr 2009) stehen heuer auf dem Programm.

Der Übertitel des Veranstaltungsreigens lautet „heimat.welt“. Hier spielt natürlich die Migrationsfrage herein, jedoch nicht ausschließlich. Gemeint sind auch Fragen, die sich uns allen stellen: ankommen, zuhause sein, Abschie­d nehmen. Heimat im weitesten Sinn.

Markus Hinterhäuser.
© franz neumayr

Der Auftakt am Samstagabend im Haller Salzlager erfolgt konzertant. Reinbert de Leeuw dirigiert das Het Collectie­f aus Belgien. Werke von Schönberg und Zemlinsky, zwei Komponisten, die vor den Nazis ins Exil flüchten mussten, sind zu hören.

Der belgische Choreograf Wim Vendekeybus kommt aus Termingründen zwar nicht persönlich zum Festival. Vertreten ist seine Arbeit dafür gleich zweifach: Das Ensemble Ultima Vez zeigt zwei Performances von Vandekeybus. „Go Figure out Yourself“ (Hall, 7.4.) und „TrapDown“ (16.4., Congress Innsbruck). Beide Stücke gehen erstmals in Österreich bzw. überhaupt im deutschsprachigen Raum über die Bühne.

Mit Spannung wird die Auseinandersetzung des gebürtigen Iraners Ehsan Hemat mit dem Thema Tanz erwartet. „I Put a Spell on You“ (14.4., Hall) ist Hemats erste Choreografie. Hemat wurde in seiner Heimat heuer mit dem erstmals vergebenen Preis für Tanz und Performance ausgezeichnet. Eine Besonderheit, wurde diese Disziplin im Iran doch bis vor Kurzem sehr kritisch gesehen, bis hin zu Zensur und Verboten.

Musikfreunden ist besonders das Konzert am Gründonnerstag zu empfehlen (18.4., Hall). Da haben zwei prominente Pianisten ihren Auftritt: Igor Levit und Markus Hinterhäuser, der Intendant der Salzburger Festspiele, spielen „Visions de l’Amen“, ein Werk des Franzosen Olivie­r Messiaen. Der Komponist und Organist verfasste dieses siebenteilige Stück für zwei Klaviere kurz nach seiner Rückkehr aus der deutschen Kriegsgefangenschaft. Es ist eine Art Leidens- und Erlösungs­geschichte in vertonter Form. (mark)

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