Aktivisten: Trump benutzt Migranten-Karawanen für Wahlkampfzwecke
Mexiko-Stadt/Washington (APA/dpa) - Nach Einschätzung von Menschenrechtsaktivisten nutzt US-Präsident Donald Trump die jüngsten Berichte übe...
Mexiko-Stadt/Washington (APA/dpa) - Nach Einschätzung von Menschenrechtsaktivisten nutzt US-Präsident Donald Trump die jüngsten Berichte über Karawanen von Migranten aus Mittelamerika, um Angst zu schüren und seine Anhänger zu mobilisieren. „Donald Trump braucht diese Karawanen. Das ist eine Wahlkampffrage“, sagte der Leiter der Nichtregierungsorganisation Pueblo sin Frontera (Volk ohne Grenzen), Irineo Mujica, am Dienstag.
Zuletzt hatte Trump damit gedroht, die Südgrenze der USA zu schließen, sollte Mexiko nicht entschlossener gegen die illegale Einwanderung vorgehen. Nach einem Treffen zwischen US-Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen und der mexikanischen Innenministerin Olga Sanchez Cordero hatte die Polizei in den vergangenen Tagen härter gegen mittelamerikanische Migranten durchgegriffen. „Es gibt jetzt viel mehr Kontrollposten und Einsätze gegen Migranten“, sagte Mujica der Deutschen Presse-Agentur.
Nach tagelangen Angriffen erkannte der US-Präsident die Bemühungen der mexikanischen Behörden am Dienstag an. „Nach vielen Jahren (Jahrzehnten) nimmt Mexiko in großem Maße Menschen an seiner Südgrenze fest, vor allem aus Guatemalas, Honduras und El Salvador“, schrieb Trump auf Twitter. Zwischen Dezember und Februar griffen die mexikanischen Sicherheitskräfte 25.483 Einwanderer ohne Papiere auf - ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Nach Angaben von Pueblo sin Frontera machen sich die meisten Migranten allerdings nicht in großen Karawanen, sondern einzeln oder in kleinen Gruppen auf den Weg in die USA. „Die meisten Menschen kommen mit Schleppern, aber das nutzt der Rhetorik von Trump nicht“, sagt Mujica. „Um Angst zu schüren, braucht er die Karawanen.“