AK-Wahl - FCG-ÖAAB: FSG-Sieg durch „arbeitnehmerfeindliche Politik“

Wien (APA) - Die schwarze Arbeiterkammer-Fraktion FCG-ÖAAB hat am Mittwoch das Wiener Wahlergebnis etwas zerknirscht hingenommen. Trotz Verl...

Wien (APA) - Die schwarze Arbeiterkammer-Fraktion FCG-ÖAAB hat am Mittwoch das Wiener Wahlergebnis etwas zerknirscht hingenommen. Trotz Verlusten zeigte man sich zwar zufrieden, den zweiten Platz mit 9,8 Prozent gehalten zu haben. Dass die rote FSG als Siegerin hervorging, sei allerdings „angesichts der derzeit arbeitnehmerfeindlichen Politik zu erwarten“ gewesen, analysierte Spitzenkandidat Fritz Pöltl.

Das vorläufige Endergebnis spiegle die aktuelle Lage in der Arbeitswelt wider - die da wäre: „Wirtschaftlicher Aufschwung, hohe Beschäftigung verbunden mit einer sinkenden Arbeitslosenquote, aber dennoch unübersehbare arbeitnehmerfeindliche Härten in vielen Bereichen“, so Pölts Seitenhieb in Richtung Bundesregierung. „Dass unter diesen Umständen mehr Wahlberechtigte den Weg zu den Wahlurnen gefunden haben, ist verständlich“, verwies er auf die gestiegene Wahlbeteiligung. Neben der Absicherung des zweiten Platzes habe man außerdem das Ziel erreicht, „die Freiheitlichen Arbeitnehmer in Schach halten“ zu können, zeigte sich Pöltl zufrieden.

Die angesprochene blaue Liste kam auf 9,0 Prozent. Deren Spitzenkandidat Bernhard Rösch las wiederum aus der gestiegenen Wahlbeteiligung ab, „dass eine funktionierende Sozialpartnerschaft notwendig und gewünscht ist“. „Prinzipiell“ sei man mit dem eigenen Ergebnis zufrieden. Die Arbeit der FPÖ in der AK werde von ihren Wählern positiv aufgenommen, meinte Rösch: „Jetzt gilt es den Weg für künftige Erfolge zu beschreiten.“

Die Listenerste der Alternativen, Grünen und Unabhängigen GewerkschafterInnen (AUGE/UG), Klaudia Paiha, freute sich indes über das beste Ergebnis in Wien seit Bestehen - „und das bei gestiegener Wahlbeteiligung und so vielen kandidierenden Listen, wie noch nie zuvor“. Man sei in „unserer Position als einzige AK-Fraktion, die konsequent soziale Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie Menschenrechte und Demokratie gemeinsam denkt“, gestärkt worden. Angesichts der Mandatsverluste von FCG-ÖAAB und FA-FPÖ habe sich der Abstand „zu den beiden rechten Fraktionen einmal mehr verkleinert“, jubelte Paiha als Viertplatzierte: „Dass es bei dieser Wahl eine klare Absage an den Regierungskurs gegeben hat, ist ein weiterer Grund zur Freude.“ Türkis-Blau solle die höhere Wahlbeteiligung zudem zum Anlass nehmen, die „Angriffe“ auf die AK einzustellen.