Bangladesch

Hochhausbrand in Dhaka: Österreichischer Honorarkonsul in Haft

Beim Brand eines Hochhauses in Bangladesch am Donnerstag sind 25 Menschen ums Leben gekommen.
© AFP

Vergangene Woche kamen bei einem Hochhausbrand in Bangladesch mindestens 25 Menschen ums Leben. Der österreichische Honorarkonsul in Dhaka war Mitbesitzer des 22-stöckigen Hauses, in dem Flucht-Stiegenhäuser gefehlt haben und Stockwerke illegal errichtet worden sein sollen.

Dhaka – Nach dem Brand eines Hochhauses in der Stadt Dhaka in Bangladesch, bei dem am vergangenen Donnerstag nach offiziellen Angaben mindestens 25 Personen ums Leben gekommen sind, ist der österreichische Honorarkonsul in Dhaka festgenommen worden. Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Holzmann, bestätigte der APA am Mittwochabend eine entsprechende Meldung des Kurier (Online-Ausgabe).

Die Festnahme war bereits am Samstag erfolgt, berichtete die lokale Internet-Zeitung bdnews.24.com. Tasvir Ul Islam, am österreichischen Honorarkonsulat in Dhaka tätig, soll demnach Mitbesitzer des 22-stöckigen Bürogebäudes sein, in dem das verheerende Feuer ausbrach. Behördenangaben zufolge sollen Flucht-Stiegenhäuser gefehlt haben und illegal mehrere Stockwerke auf den FR Tower draufgesetzt worden sein.

Fahrlässigkeit vermutet

Beim Brand des Hochhauses in Bangladesch waren am vergangenen Donnerstag mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. Die genaue Ursache des Feuers in dem 22-stöckigen Bürogebäude in der Hauptstadt Dhaka ist unbekannt, es wurde aber Fahrlässigkeit vermutet.

Der Turm sei vier Stockwerke höher gebaut worden als in den 1996 genehmigten Plänen vorgesehen. Katastrophenschutzminister Enamur Rahman erklärte, ein Tor eines Notausgangs sei geschlossen gewesen. Das habe die Rettungsarbeiten behindert.

Sechs Stunden, bis die Flammen gelöscht waren

Der Brand war im neunten Stock des Hochhauses im nördlichen Stadtteil Banani ausgebrochen. Manche Menschen hatten versucht, sich mit einem Sprung aus dem Fenster zu retten oder an der Fassade hinabzuklettern. Auf einem Video war zu sehen, wie ein Mann aus großer Höhe hinabstürzte. Es dauerte rund sechs Stunden, bis die Flammen gelöscht waren.

Zahlreiche Menschen, die in dem Gebäude arbeiteten, konnten wegen des dichten Rauchs im Treppenhaus zunächst nicht entkommen. Mehr als 100 von ihnen wurden nach Angaben der Feuerwehr gerettet – die meisten mit einer Hebebühne. Dutzende mussten wegen Rauchgasvergiftungen und Brandverletzungen in Krankenhäusern behandelt werden.

Unter anderem wegen fehlender Brandschutzvorrichtungen sind tödliche Brände in Bangladesch keine Seltenheit – etwa in den Textilfabriken des armen, dicht besiedelten südasiatischen Landes. Erst im Februar waren mindestens 70 Menschen bei einem Großbrand in der Altstadt der 20-Millionen-Metropole Dhaka ums Leben gekommen. Das Feuer war damals in einer der vielen illegalen Chemiefabriken in der dortigen Marktgegend ausgebrochen. (APA/dpa, TT.com)

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