NordLB rechnet für 2019 mit Verlust

Hannover (APA/Reuters/dpa) - Die angeschlagene Norddeutsche Landesbank (Nord LB) wird wohl auch heuer rote Zahlen schreiben. Hintergrund sei...

Hannover (APA/Reuters/dpa) - Die angeschlagene Norddeutsche Landesbank (Nord LB) wird wohl auch heuer rote Zahlen schreiben. Hintergrund seien voraussichtlich hohe Kosten für Restrukturierungen, die im Rahmen des Umbaus des Geschäftsmodells und der Bilanzsummenreduzierung anfielen, teilte die Bank am Mittwochabend mit. Der Kapitalbedarf wird auf rund 3,6 Milliarden Euro veranschlagt.

Der Vorstand gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das Geschäftsjahr 2019 mit einem Verlust abgeschlossen werden wird. Die Entscheidungen zum künftigen Geschäftsmodell der Bank und die geplanten Kapitalmaßnahmen unterlägen noch der Zustimmung verschiedener Gremien und Parlamente. Auch die EU-Kommission müsse noch grünes Licht geben.

2018 hatten faule Schiffskredite der NordLB einen Rekordverlust eingebrockt. Insidern zufolge lag das Minus deutlich über zwei Mrd. Euro, aber unter den rund 2,7 Mrd. Euro, die die Bank im Februar angekündigt hatte. Die Bank teilte lediglich mit, dass sich ein „Gesamtkapitaleffekt“ von bis zu 3,635 Milliarden Euro ergeben habe - also Geld in dieser Größenordnung zugeschossen werden muss. Die Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt kommen mit 2,5 Mrd. Euro für den Löwenanteil auf, Sparkassen und Landesbanken für etwa 1,1 Mrd. Euro. Vorgesehen sei, die Kapitalmaßnahmen spätestens im 3. Quartal 2019 umzusetzen.

Dem Mehrheitseigner Niedersachsen zufolge dürften dem Umbau der NordLB etwa 2.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Von derzeit rund 5.500 Vollzeitjobs werde man auf etwa 3.250 kommen, sagte der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers am Mittwoch nach einem Treffen mit dem deutschen Finanzministerium und der Europäischen Zentralbank. Künftig betreibe die Bank keine Schiffsfinanzierungen und auch kein überregionales Kommunalgeschäft mehr.

Die Nord/LB werde als Landesbank und Girozentrale „mit regionalem Fokus ihrer Geschäftstätigkeit“ tätig sein, hieß es weiter. Im Zuge einer „Redimensionierung“ werde die Bilanzsumme perspektivisch auf etwa 95 Milliarden Euro zurückgeführt.

~ WEB https://www.nordlb.de/ ~ APA564 2019-04-03/21:49