Besonderer Zauber: Symphonieorchester trifft auf Portishead
Auf ihrer aktuellen Platte aber treffen Henryk Górecki und Beth Gibbons von der Triphop-Formation Portishead aufeinander.
Innsbruck –Er war ein polnischer, klassischer Komponist, sie ist Frontfrau der englischen Trip-Hopper Portishead. Auf ihrer aktuellen Platte aber treffen Henryk Górecki und Beth Gibbons aufeinander. Gemeinsam mit dem Symphonieorchester des Polnischen Rundfunks hat sie bereits 2014 die Symphonie Nr. 3 („Symphonie der Klagelieder“) des 2010 verstorbenen Komponisten aufgenommen. Jetzt liegen die Platte sowie ein epischer Konzertfilm vor. Geleitet hatte das Projekt einer der bekanntesten zeitgenössischen polnischen Komponisten, Krzysztof Penderecki.
Darin zu sehen die schmächtige Sängerin mit über 60 Streichern im Rücken, die erst im Einsatz ihrer Altstimme zur wahren Größe wächst. Und das, obwohl der Gesangspart normalerweise von einer Sopranistin übernommen wird. Natürlich, Details wie das übliche Vibrato oder die typische Stärke einer ausgebildeten Sängerin fehlen Beth Gibbons.
Trotzdem entpuppt sich die „Symphonie der Klagelieder“ unter der englischen Songwriterin als Stück mit besonderem Zauber – für sie ein Kraftakt, beherrscht sie doch kein Wort Polnisch. Der schwermütige Klagegestus ist aber in ihren Portishead-Songs schon unverkennbar. Und Erfahrung mit einem Orchester hat Beth Gibbons bereits, 1997 hatte sie ein Livealbum mit dem New York Philharmonic Orchestra aufgenommen. Klassik mal anders. (bunt)