Faule Schiffskredite brocken NordLB Verlust von 2,4 Mrd. Euro ein
Hannover (APA/Reuters) - Faule Schiffskredite haben der Norddeutschen Landesbank (NordLB) 2018 einen Rekordverlust eingebrockt. Das Minus la...
Hannover (APA/Reuters) - Faule Schiffskredite haben der Norddeutschen Landesbank (NordLB) 2018 einen Rekordverlust eingebrockt. Das Minus lag unterm Strich bei knapp 2,4 Mrd. Euro, wie das Institut am Donnerstag in Hannover mitteilte und damit einen Reuters-Bericht weitgehend bestätigte. „Der hohe Jahresverlust ist schmerzhaft“, sagte Vorstandschef Thomas Bürkle auf der Bilanzpressekonferenz.
„Aber die Befreiung von Altlasten aus der Schiffsfinanzierung ermöglicht uns einen Neustart.“ Wegen hoher Kosten für den anstehenden Umbau und die Verkleinerung der Landesbank rechnet das Management auch für 2019 mit einem Verlust. „Spätestens 2020 wollen wir aber wieder Gewinne erwirtschaften.“
Die faulen Kredite haben bei der Bank einen Kapitalbedarf von gut 3,6 Mrd. Euro ausgelöst. Die NordLB soll nun deutlich kleiner werden und sich von Schiffsfinanzierungen trennen. Grundzüge für eine Stützung des Instituts sehen vor, dass die Eignerländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt 1,7 Mrd. Euro in bar zuschießen und das Sparkassen-Lager gut 1,1 Mrd. aufbringt. Zudem stellt Niedersachsen kapitalentlastende Maßnahmen über 800 Mio. Euro bereit - etwa über Abschirmungen und Garantien für Problemkredite. Wenn die EU-Kommission grünes Licht für Finanzspritzen und die Neuausrichtung der Bank gibt, soll alles nach Angaben der Bank spätestens im dritten Quartal über die Bühne sein.
Die Bilanzsumme der NordLB soll von 154 Mrd. Euro auf rund 95 Mrd. Euro sinken, die Rendite auf acht Prozent steigen. Für die harte Kernkapitalquote peilt das Management bis spätestens Ende 2019 rund 14 Prozent an, nach 6,8 Prozent Ende 2018.
Da viele Geschäftsfelder schrumpfen oder ausgelagert werden sollen, steht dem Institut ein erheblicher Abbau von Arbeitsplätzen bevor. Der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers hatte bereits am Mittwoch angekündigt, dass die Zahl der Vollzeitstellen von derzeit rund 5.500 auf etwa 3.250 fallen werde.
~ WEB https://www.nordlb.de/ ~ APA179 2019-04-04/11:29