Ein Verein, der Innsbruck (noch) schöner machen will
Auch 2019 setzt sich der Innsbrucker Verschönerungsverein mit seinen 2000 Mitgliedern unermüdlich für Kulturdenkmäler aller Art ein.
Innsbruck –„Gäbe es ihn nicht, dann müsste man ihn erfinden“, schreibt BM Georg Willi im jüngsten Mitteilungsblatt über den Innsbrucker Verschönerungsverein (IVV). Schon seit 1881 kümmert sich der engagierte Verein um Wegkreuze und Kapellen, Brunnen und Bildstöckln, Hausfresken, Gedenktafeln und Grabstätten im ganzen Stadtgebiet.
An die 2000 Mitglieder – 2018 sind 39 neu hinzugekommen – unterstützen die vielfältigen Aktivitäten. Im Vorjahr übernahm der IVV zum Beispiel die Restaurierung eines Kreuzes am Tummelplatz, des Brunnens im Englischen Garten oder der Bilder in den Kreuzwegstationen am Heiligwasserweg. Man ließ Vandalismusschäden an der Kapelle in der Wiesengasse beseitigen oder half bei der Restaurierung des „Stieglitz-Kreuzes“ in der Leopoldstraße.
Heuer geht es ähnlich intensiv weiter: Geplant ist etwa die Restaurierung des Kreuzes im Jahnpark westlich vom Zeughaus oder der „Geographensäule“ im Waltherpark (mit Thermometer, Barometer und Sonnenuhr). Der Kostenvoranschlag des Steinrestaurators liege hier bei ca. 30.000 Euro, sagt IVV-Obmann Hermann Hell. „Für den Verein alleine wäre das nie zu stemmen“, man sei im Gespräch mit Tourismusverband und Stadt.
Dazu kommen laufende Aufgaben des IVV wie die Betreuung von rund 60 Kilometern an Wanderwegen und Steigen, ebenso Pflegearbeiten wie Mähen oder Ausschneiden.
Markenzeichen des IVV sind aber die grünen Ruhebänke, die das Wander- und Spazierwegenetz in und um Innsbruck säumen. Rund 650 „Stück“ betreut der Verein. Wegen der steigenden Materialkosten müssen die Bankpreise etwas angehoben werden: Um 400 Euro wird eine Bank mit Namensschild des Spenders versehen und zehn Jahre lang vom IVV in Stand gehalten. Um 300 Euro kann man die Patenschaft um zehn weitere Jahre verlängern. Im Jahr 2018 wurden 26 neue Bänke gespendet. Eine Ruhebank hat Hell diese Woche in Barwies übrigens an Herwig van Staa übergeben, der „in all seinen Polit-Funktionen ein offenes Ohr für uns hatte“.
Rund zweieinhalb Stunden wendet IVV-Mitarbeiter Peter Obermoser für das Hobeln, Schleifen und Streichen jeder Bank auf. Umso ärgerlicher ist für Hell, dass der Vandalismus bei den Bänken weiterhin „eklatant“ sei. Oft würden sie auch als Rad- oder Skiständer „missbraucht“. Eine Bank im Naturschutzgebiet in Mühlau wurde sogar regelrecht durchlöchert – hier war der Vandale allerdings ein Buntspecht.
Am Dienstag, den 9. April, bittet der IVV um 19 Uhr zur Jahreshauptversammlung im Hyposaal in Wilten. Im Anschluss referiert Hans Schneider über „Die Wunderwelt unserer Bergblumen“ – er zeigt Schätze aus seinem 26.000 Bilder umfassenden Fotoarchiv. Der Eintritt ist frei! (md)