Eurofighter-U-Ausschuss fischt weiter im trüben Vector-Teich

Wien (APA) - Der Eurofighter-U-Ausschuss hat sich am Donnerstag neuerlich mit der Firma Inducon, die Teil des Vector-Netzwerkes war, beschäf...

Wien (APA) - Der Eurofighter-U-Ausschuss hat sich am Donnerstag neuerlich mit der Firma Inducon, die Teil des Vector-Netzwerkes war, beschäftigt. Offiziell war diese Firma, die vom Ex-Magna-Manager Hubert Hödl gegründet wurde, mit der „Auffindung von Gegengeschäften im Automobilbereich“ beschäftigt. Das sagte Doris Bund, die Geschäftsführerin der Inducon war, aus.

Viel mehr war ihr nicht zu entlocken. Peter Pilz vermutet, dass über die Inducon „Geld verteilt wurde“. Er konfrontierte Bund mit Kontoauszügen, aus denen hervorgeht, dass sie Mieten an eine Anwaltskanzlei in Graz bezahlt habe, deren Höhe sich von 120 Euro auf über 5.000 und „am Miethöhepunkt auf 14.644 Euro“ gesteigert haben. Insgesamt sind laut Pilz knapp 80.000 Euro als Mieten geflossen. Bund konnte sich dazu nicht äußern, weil sie dazu „die Belege“ brauche.

Auch konkrete Gegengeschäfte, die die Inducon herangeschafft haben soll, konnte sie nicht nennen. Sie sei mit der Administration beschäftigt gewesen, sagte Bund und verwies auf Hödl, der heute Nachmittag bereits zum zweiten Mal befragt wird. „Ich habe kein einziges im Kopf. Ich muss mir das nicht merken.“ Sie sei eine weisungsgebundene Angestellte gewesen und habe getan, was ihr Hödl als wirtschaftlich Berechtigter aufgetragen habe. Bund zeigte sich auch ahnungslos, was mögliche Verbindungen zum damaligen Eurofighter-Hersteller EADS betrifft. Davon habe sie in ihrer Zeit als Inducon-Geschäftsführerin nichts gewusst.

An Hö/mkdl sollen für das Identifizieren von Gegengeschäften zwischen DaimlerChrysler und Magna insgesamt 6,8 Mio. Euro geflossen sein. 1,3 Mio. Euro flossen an die Inducon. Weitere 5,5 Mio. Euro sollen von Vector an Hödls Firma Domerfield geflossen sein, die laut Hödl aber keinen Bezug zum Eurofighter-Geschäft hatte, sondern für EADS/Airbus Geschäftsfelder in Osteuropa erschließen sollte. Von Domerfield sollen wiederum 3,7 Millionen Euro an die Calone-Stiftung mit Sitz in Liechtenstein geflossen sein, Begünstigte diese Stiftung war Hödls Familie. Von der Stiftung sind 1,8 Millionen Euro in bar abgehoben und über die Grenze nach Österreich gebracht worden.

Bund war schon im September 2018 im Ausschuss, konnte aber nicht befragt werden, weil sie am Tag zuvor von den NEOS wegen des Verdachts der falschen Zeugenaussage angezeigt worden war. Diese Anzeige war am Beginn ihrer Befragung heute wieder Thema im Ausschuss. Bund beschwerte sich über „diese ungustiöse Anzeige“ und wollte neuerlich nicht aussagen. Das ließ der Ausschuss aber nicht zu. NEOS-Fraktionsführer Michael Bernhard entschuldigte sich für seine damalige Vorgehensweise: „Ich habe den Ausschuss und Sie in eine schwierige Situation gebracht. Das tut mir leid.“