Salzburg Foundation präsentiert vorerst letztes Kunstprojekt
Salzburg (APA) - Die Skulptur eines überdimensionalen Adlers, der über einem Bücherstapel seine Flügel ausbreitet, wird am Donnerstagnachmit...
Salzburg (APA) - Die Skulptur eines überdimensionalen Adlers, der über einem Bücherstapel seine Flügel ausbreitet, wird am Donnerstagnachmittag im Chiemseehof, dem Sitz der Salzburger Landesregierung, enthüllt. Das bronzene Kunstwerk von Anselm Kiefer ist das vorerst letzte Projekt der Salzburg Foundation. Geplant ist der Start einer Biennale oder Triennale im Jahr 2020, doch noch sucht die Foundation Sponsoren.
Kiefers „Die Sprache der Vögel“ ist das 13. Kunstwerk des im Jahr 2002 von der Salzburg Foundation gegründeten „Walk of Modern Art“. Die Skulpturen international anerkannter Künstler sind in der Salzburger Altstadt frei zugänglich. Sie wurden als Dauerleihgaben von der Sammlung Würth zur Verfügung gestellt. Das neue Werk von Kiefer, das heute bei einem Festakt um 16.00 Uhr im autofreien Innenhof des Chiemseehofs präsentiert wird, ist etwa vier Meter hoch und knapp zwei Meter breit.
Die Salzburg Foundation könnte allerdings vor dem „Aus“ stehen, wenn nicht bis Ende Mai die Bemühungen des Vereins um private Geldgeber für das neue Projekt einer Biennale beziehungsweise Triennale positiv verlaufen. Bereits im nächsten Jahr, wenn die Salzburger Festspiele ihr 100-Jahr-Jubiläum feiern, sollen 15 zeitgenössische Kunstwerke im Zeitraum von Mai bis September im ganzen Stadtgebiet aufgestellt werden, wie der Präsident der Salzburg Foundation, Karl Gollegger, am Donnerstag einen dementsprechenden Bericht der „Salzburger Nachrichten“ (Donnerstagausgabe) gegenüber der APA bestätigte. Fünf Werke davon sollen von „hoffnungsvollen Nachwuchskünstlern“ stammen, die anderen zehn von international anerkannten Künstlern.
Der Finanzierungsbedarf allein für das Jahr 2020 liegt bei rund drei Millionen Euro. Der künstlerische Leiter der Salzburg Foundation, Walter Smerling, habe ein fertiges Konzept vorgelegt, sagte Gollegger zur APA. Es sei im Herbst 2018 vom Vorstand der Foundation abgesegnet worden. Das Projekt werde wieder unabhängig von öffentlichen Fördergeldern mit privaten Mitteln finanziert. „Wenn wir das zustande bringen, würden wir die Kunstbiennale zusammen mit den Salzburger Festspielen machen.“ Mit zusätzlichen Mitarbeitern und „größten Anstrengungen“ könne die Foundation dieses „ehrgeizige Herzensprojekt“ auf die Beine stellen.
Das Aufbringen von Sponsorengeld in kurzer Zeit sei aber nicht einfach. Die Foundation hat die Gesprächsfrist von März auf Ende Mai verlängert. „Wenn wir es bis Ende Mai nicht schaffen, hat der Verein seine Schuldigkeit getan“, sagte Gollegger zu den Überlegungen, den privaten Verein aufzulösen. Der ehemalige ÖVP-Vizebürgermeister der Stadt Salzburg zeigte sich aber optimistisch, dass das geplante Projekt umgesetzt wird. Die Foundation habe trotz anfänglichen Gegenwindes „17 Jahre lang eine sehr erfolgreiche Arbeit geleistet“. Intention der Foundation sei es, der Stadt und dem Land Salzburg sowie der Republik Österreich mit Bildender Kunst auch international das kulturelle Ansehen zu stärken und einen großen Imagevorteil zu verschaffen.
(B I L D A V I S O - Fotos von der heutigen Enthüllung der Skulptur „Die Sprache der Vögel“ werden am späten Nachmittag im AOM abrufbar sein.)